Sommerfest in närrischer Vorfreude

Dudweiler · Natürlich nutzen die Narren ihre Sommerfest für jede Menge Spaß. Allein der Fassanstich war ein voller Lacherfolg bei Akteuren und den zahlreichen Zuschauern.

 Die Mini-Garde des DCC beim Schautanz. Foto: Andreas Lang

Die Mini-Garde des DCC beim Schautanz. Foto: Andreas Lang

Foto: Andreas Lang

Karnevalisten sind dafür bekannt, dass sie die Oberen ganz genau beobachten, ihre Schwächen erkennen und dann zum Amüsement des närrischen Publikums die kleinen Fehler in ihren Scherzen aufarbeiten. Auch wenn es sich dabei um den Schirmherrn des inzwischen siebten Sommerfestes des von Regionalvertreter Achim Pitz angeführten und 26 Mitgliedsvereine starken VSK-Regionalberzirks Saarbrücken/Obere Saar (Verband saarländischer Karnevalsvereine) handelt. Ohne genauer auf die Geschehnisse einzugehen, sagt er unmittelbar vor dem offiziellen Fassanstich auf dem Gelände des Heimat- und Kulturvereins Dudweiler-Nord (HKV) zum Schirmherrn Uwe Conrad, er habe sich zuletzt bei Fassanstichen nicht so geschickt angestellt: "Und weil wir das Bier lieber trinken, als von der Bühne aufzuputzen, haben wir das vorbereitet." Nämlich einen Durchlaufkühler in Holzfass-Optik, der über einen Schnellverschluss mit einem handelsüblichen Alu-Bierfass angeschlossen ist. Conrad, Leiter der Landesmedienanstalt, wittert eine Falle der frechen Fastnachter - und tatsächlich. Da ist noch ein Ventil zu öffnen, ehe der Gerstensaft fließen kann. So lachen alle über den etwas anderen Fassanstich - und wie es sich für gute Karnevalisten gehört, lacht man miteinander statt übereinander.

Bei den Ansprachen zuvor war ein ehrgeiziges Bestreben der saarländischen Fastnachter großes Thema. Sie beabsichtigen, wie auch die Kölsch'e Fastnacht, ideelles Weltkulturerbe der Unesco zu werden. Das hat sich das Brauchtum saarländische Faasenacht allemal verdient, sind sich alle auf der Bühne einig. Schirmherr Conrad, seine Vorgängerin Elke Ferner , Jürgen Lennartz , Chef der Staatskanzlei, und selbstverständlich Regionalvertreter Pitz, VSK-Präsident Klaus-Ludwig Fess und die Präsidenten der anweisenden Karnevalsvereine sowieso.

Überschwänglich lässt Pitz dann auch noch eine Überraschungsbombe platzen: "Denn der Präsident des Bundesverbandes wird ab September ein Saarländer sein: Unser VSK-Präsident Klaus-Ludwig Fess." Allzulange darf die politische und karnevalistische Prominenz die Bühne allerdings nicht blockieren. Schließlich gab es noch ein großes buntes Programm abzuwickeln. Mit allem, was den Karnevalisten zwischen Aschermittwoch und Sessionseröffnung am 11. November erlaubt ist.

Etwa die Riwwerbrings mit ihrer Saarlandhymne. Oder Schiereschreischwänscha der Rußhütter Eulen mit dem ersten von vielen Schautänzen des Nachmittags. In die 1990er Jahre führt der Schautanz der Juniorengarde der Molschder Narrekäpp. Die Kostüme mit neonfarbenen Elementen passen zu der schrillen Musik von damals. "Lasst die Puppen tanzen", fordern anschließend die Minis des Dudweiler Carneval-Club (DCC) in ihrem Schautanz. "Vielleicht treffen wir ja Indianer", hofft das Pärchen aus dem Schautanz des Beitrags der Kulturgemeinschaft Pfaffenkopf zu Beginn des Vortrags. Und tatsächlich, Sekunden später finden sie sich in einem munteren Pow-Wow wieder. Und so geht es bunt und abwechslungsreich weiter. Bis das Putschjunkla-Ballett der Rußhütter Eulen mit ihrem Abschlusstanz noch einmal viele Bekannte aus der Augsburger Puppenkiste auf die Bühne bringt.

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