So nimmt man Kindern die Angst vor dem Wasser

Dudweiler. Das kleine Schwimmbecken der Albert-Schweitzer-Grundschule in Dudweiler hatte Besuch

Dudweiler. Das kleine Schwimmbecken der Albert-Schweitzer-Grundschule in Dudweiler hatte Besuch. Elf Kindergartenkinder der Abgangsstufe der evangelischen Tageseinrichtung Dietrich- Bonhoeffer-Haus, zwei Erzieherinnen und zwei Rettungsschwimmer der DLRG Dudweiler waren am Montag mit einem ganz bestimmten Vorhaben ins Wasser gesprungen: "Heute wird gejoggt", erklärte Walter Kessler vom Landessportverband für das Saarland, der die Kampagne im Januar diesen Jahres ins Leben rief. "Den Startschuss für das Kinderjogging-Modell machte die Kita Bellevue in Saarbrücken. Danach waren acht weitere Kitas dabei, unter anderem Illingen und Püttlingen. Heute sind wir das zweite Mal hier", berichtete Kessler. Bereits vor den Sommerferien fand in diesem Rahmen ein Kursus statt. Und so wurden jedem Kind erneut die speziellen Schwimmgürtel angepasst. Dann hieß es Laufen im Wasser ohne jeglichen Bodenkontakt. "Der Gürtel hält den Körper so über Wasser, dass das Körpergewicht auf zehn Prozent reduziert wird. Das trainiert schonend, aber konsequent", so Kessler. Der Projektleiter der Breitensportkampagne "Aquajogging" ist selbst ein guter Schwimmer und hatte diese Wasserdisziplin im Winterurlaub kennen gelernt. Damit damit war für ihn klar: "Das ist eine Art Fitness, die gut tut." Da die Sportart eigentlich eher aus dem Reha-Bereich stammt und von Erwachsenen betrieben wird, überraschte der Blick ins Schwimmbecken: "Die Kinder sind ganz begeistert", so Gisela Maaß, Leiterin des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses das bunte Treiben im Pool. "Mit der Kampagne wollten wir zeigen, dass Aquajogging für jede Altersstufe interessant ist und es gerade Kindern die Angst vor dem Wasser nehmen kann", erläuterte Kessler weiter. Gisela Maaß bestätigte: "Unsere Kinder bekommen ein Gefühl für das Wasser und trainieren Körperhaltung und Gleichgewicht". Auch die Erzieherinnen Sandra Seiwert aus Saarlouis und Andrea Hubig aus Heusweiler sind von der Kampagne so begeistert, dass beide sich gegenwärtig zum Rettungsschwimmer ausbilden lassen, um weitere Kurse halten zu können. "Das ist mal was wirklich anderes für die Kinder", sagte Seiwert, die selbst den Sport liebt. Da beide Erzieherinnen noch in der Ausbildungsphase für Rettungsschwimmer sind, waren am Montag in dieser Funktion Übungsleiterin Helma Joachim aus dem Vorstand des DLRG Dudweiler und der technische Leiter des DLRG, Thomas Joachim, anwesend, um das Training zu begleiten. "Die Sicherheit hat oberste Priorität", stellte Walter Keßler klar. Für die Kinder hatte eher der Spaß Vorrang. Beim Nachlaufspiel "Wer hat Angst vorm Krokodil" sausten die kleinen Wasserjogger um die Wette. "Das ist schön, das mach' ich wieder!", schnaufte Noah Gutmann (5) fröhlich, obwohl er anfangs skeptisch war, wie seine Mutter Birgit berichtete. Und Elena Rößler (5), die unbedingt mitmachen wollte, hatte nach dem Training Hunger wie ein Leistungssportler.

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