Dudweiler Netzwerk hilft vor Ort Endlich ankommen – So unterstützt Dudweiler ukrainische Flüchtlinge

Dudweiler · Willkommenskultur leben und Isolation vermeiden – Das Projekt „Ankommen Dudweiler“ unterstützt aktuell etwa 20 ukrainische Flüchtlinge, sich in Saarbrücken einzuleben. Dabei geht es um mehr als nur den Gang zum Amt.

 Das Team rund um das Projekt „Ankommen Dudweiler“ mit Projektleiter Jürgen Tubbesing (links), Beatrice Speicher-Spengler (vierte von links), Ginetta Jeyard (zweite von rechts) und Ukrainern und Ukrainerinnen vor dem Seewald Hotel in Dudweiler.

Das Team rund um das Projekt „Ankommen Dudweiler“ mit Projektleiter Jürgen Tubbesing (links), Beatrice Speicher-Spengler (vierte von links), Ginetta Jeyard (zweite von rechts) und Ukrainern und Ukrainerinnen vor dem Seewald Hotel in Dudweiler.

Foto: Isabelle Schmitt

Ukrainisch, englisch, russisch, deutsch – Auf der Veranda des Seewald Hotels Duweiler treffen am Mittwochmorgen verschiedene Kulturen und Sprachen aufeinander. „Die Kommunikation klappt trotzdem gut, auch Dank unserer Dolmetscher“, erklärt Sozialarbeiterin Beatrice Speicher-Spengler. Sie ist zusammen mit dem Projekt „Ankommen Dudweiler“ vor Ort, das unter der Leitung von Jürgen Tubbesing ukrainische Flüchtlinge in der Gemeinde aufnimmt. In Kooperation mit der Diakonie Saar, der Stadt Saarbrücken und weiteren Institutionen werden aktuell etwa 20 Menschen aus der Ukraine unterstützt. „Hier ziehen Leute aus den unterschiedlichsten Bereichen an einem Strang, das macht das Ganze so besonders“, erklärt Projektleiter Tubbesing.

Die Wohnungssuche birgt einige Schwierigkeiten

Die Stimmung ist locker. Auf Stühlen, Couchpolstern und Sesseln haben es sich die Frauen und Männer auf der Veranda gemütlich gemacht. „Treffpunkt ist immer mittwochs um neun Uhr. Die meisten haben es hierher nicht weit“, sagt Tubbesing. Für viele ist der Treffpunkt gleichzeitig auch Wohnort. Die Neuankömmlinge werden zu Beginn in den eingerichteten Hotelzimmern untergebracht, bis sie eine eigene Wohnung finden. „Dies gestaltet sich jedoch als zunehmend schwieriger“, erklärt Ginetta Jeyard von der Gemeinwesenarbeit Dudweiler. „Einerseits wissen viele nicht, dass den Ukrainern vom Jobcenter nur ein Regelsatz zur Verfügung steht. Die Mietkosten können sich also nicht darüber bewegen.“ Andererseits fehle es auch an Mietobjekten.

Ankommen Dudweiler hilft auf verschiedenen Ebenen

Je nach Dringlichkeit werden jede Woche verschiedene Themen besprochen. Wohnungssuche, Deutschkurse oder die Anmeldung von Kitaplätzen. Das Team begleitet die Ukrainer zu ihren Terminen und unterstützt sie beim Ausfüllen der Anträge. Doch für den Projektleiter geht es um mehr als nur den Gang zur Behörde. „Wir holen die Menschen ab. Mit uns können sie versuchen ihren Alltag wieder aufzunehmen.“ Von Umzugshilfen bis hin zu Arztbesuchen sei alles dabei. „Wenn man unter diesen Umständen in ein neues Land kommt, ist es viel Wert, jemanden an seiner Seite zu haben“, erklärt er.

Das Thema der heutigen Runde: Meldebestätigungen austeilen und Antragsformulare unterschreiben. Olena Ivanova ist mit ihrer Tochter und ihrem Enkel vor einigen Wochen nach Dudweiler gekommen. „Für sie gibt es heute die Anträge, mit denen sie ihre Bankkonten in der Gemeinde beantragen kann“, sagt Speicher-Spengler. „Jede Woche hat ein neues Thema Priorität. Es ist schön zu sehen, wenn wir mal einen Punkt abhaken können.“

Für die ukrainischen Flüchtlinge in Dudweiler und Umgebung werden aktuell Wohnungen gesucht. Vermieter, die Wohnraum zur Verfügung haben, können sich bei der Gemeinwesenarbeit Dudweiler melden.
Kontaktdaten:
Ginetta Jeyard
Tel: 068 97 77 80 130
E-mail: ginetta-jeyard@dwsaar.de

(bel)
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