Neben dem Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan "Am Neuhauser Weg/Birkenallee", der sich mit einem weiteren Ausbau des Pflegeheims Elisabeth befasst, wurden die Dudweiler Räte in ihrer jüngsten Sitzung auch zum Bebauungsplan "Sulzbachtalstraße 159 bis 171" angehört. Hier versucht die Stadt, einen Ausbau des Aldi-Marktes um 200 Quadratmeter zu verhindern, um die Dudweiler Fußgängerzone vor einem weiteren Verlust an Kaufkraft zu bewahren.

"Hierbei handelt es sich um eine Verhinderungsplanung. Wir lehnen erneut ab. Die Ortsmitte ist fast schon eine Leiche", sagte Jörg Sämann (SPD ). Er forderte, dass Stadt und Anlieger gemeinsam eine Lösung für die Ortsmitte entwickeln.

Stadtteilkonzept erwünscht

Ähnlich sah es die CDU , die ihrerseits den Wunsch nach einem Stadtteilkonzept erneuerte: "Wir brauchen ein vernünftiges Gesamtkonzept, nicht einzelne Streubomben. Die Erweiterung hat kaum Auswirkungen. Wir müssen auf eine Gesamtlösung pochen", so Ralf-Peter Fritz . Auch die FDP sah keine Gefahr für die Ortsmitte. Gerd Kiefer argumentierte: "Es ist keine nennenswerte Ausweitung. Es sollen dieselben Produkte angeboten werden, nur das Einkaufen wird bequemer. Es ist absurd, wie man mit einem Antrag umgeht, der mit gesundem Menschenverstand nicht abzulehnen ist." Mirko Welsch (AfD) verlangte zudem mehr Investitionen in die Fußgängerzone.

Etwas anders wurde die Lage von Gabriele Ungers (Die Linke ) beurteilt: "Der Markt hätte gerne um 200 Quadratmeter erweitert, um ein besseres Durchfahren mit dem Einkaufswagen zu ermöglichen. Doch die Vorlage der Stadt beinhaltet mehr. Manches ist auf Wunsch des Bezirksrates eingeflossen." Wobei sie jedoch ankündigte, ein Stadtteilkonzept mittragen zu wollen. Daneben fürchtete auch Peter Wünsch (Bündnis90/Die Grünen) durch die Erweiterung Auswirkungen auf die Fußgängerzone: "Es ist zwar kritisch, in das Marktgeschehen einzugreifen. Doch die Strategie der Discounter ist, Produkte zu Billigstpreisen anzubieten. Durch eine Erweiterung wären weitere solcher Aktionen möglich, was dann die Ortsmitte schädigen würde. Hier haben wir die Möglichkeit, die Sache zu begrenzen."

Bei der anschließenden Abstimmung stimmten Die Linke und Bündnis90/Die Grünen für die Erweiterungssperre, während die Mehrheit aus SPD , CDU , FDP und AfD dagegen votierte. Über den Tagesordnungspunkt wird nun am Dienstag, 15. März, in der Stadtratssitzung in der Congresshalle Saarbrücken entschieden. Allerdings hat Aldi bereits eine Klage gegen die Zurückstellung des eigenen Bauantrages eingereicht. Der Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht dauert noch an, wie den Sitzungsunterlagen der Bezirksräte zu entnehmen ist.

Weiterhin wurde in der Sitzung bekannt, dass der Altbau der Kita Jägersfreude aufgrund einer gestiegenen Nachfrage länger als geplant genutzt werden soll. Zwei altersgemischte und eine Krippengruppe sollen dort bis zum 31. Juli 2019 unterkommen, allerdings kann die weitere Nutzung - laut Sitzungsunterlagen - um zwei Jahre verlängert werden. Ein Kita-Neubau sei gleichzeitig in Planung und solle langfristig den Altbau ersetzen.