Mit wachem Verstand durchs Internet
Dudweiler · Wie wichtig Aufklärung vor den Gefahren beim Surfen im Internet ist, ist vielen klar. Dass man damit schon in der Grundschule beginnen soll, wurde gestern in Dudweiler wieder ausdrücklich gelobt.
Ein lustiges Katzenvideo auf Youtube anschauen, online mit anderen Spielern gegen Drachen kämpfen oder dem Freund zwei Reihen weiter per Whatsapp die Matheaufgaben schicken. Auch Grundschüler sind längst in der digitalen Welt angekommen. Das World Wide Web ist ihnen nicht unbekannt, dennoch muss der richtige Umgang mit dem Internet - etwa im Hinblick auf Cybermobbing oder Datenmissbrauch - gelernt sein.
"Kinder kommen heute spätestens im Grundschulalter mit Medien in Berührung", sagte der stellvertretende Direktor der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) Jörg Ukrow bei der gestrigen Verteilung von Medienkompetenzbroschüren an der Albert-Schweitzer-Grundschule in Dudweiler . "Wir wollen die Medienkompetenz ab dem Grundschulalter fördern, weil sich die Kinder im Medienzeitalter kritisch mit dem Internet beschäftigen müssen", führt er fort. Gemeinsam mit dem Bildungsministerium haben die Vertreter des LMS nicht nur Info-Materialien zum Thema Internet verteilt, sondern mit den Dritt- und Viertklässlern auch das neue Surfschein-Quiz gespielt. Dieses ist eine Kurzversion des sogenannten Internet-Abc-Surfscheins, welcher den Kindern leicht verständliche Informationen für den richtigen Umgang mit dem Internet liefert und so einen spielerischen, aber zugleich auch sicheren Einstieg in den Gebrauch des World Wide Web ermöglicht.
So sollten die Schüler Fragen beantworten, wie: Was ist ein Virus? Was mache ich, wenn jemand anderes im Internet beleidigt wird? Oder was ist ein Stalker? Die meisten Antworten waren für die Kids kein Problem, trotzdem mussten sie bei der ein oder anderen Aufgabe noch einmal genau überlegen.
"Das war cool, die Fragen zu beantworten", erzählt die neunjährige Zoé, die den Surfschein bereits gemacht hat, "manche Fragen sind schwer, aber die sind selten". Zwar hat sie noch kein Smartphone, dennoch ist auch für sie das Surfen im Internet schon keine Seltenheit mehr. "Zu Hause schaut mir meine Mama dann manchmal über die Schulter", sagt die Schülerin, "aber ich surfe auch alleine. Ich weiß, dass ich auf manche Sachen nicht drauf darf, wenn da was steht, mit Mail eingeben oder so".
"Bei Gewinnspielen zum Beispiel. Das stimmt dann oft gar nicht", ergänzt ihr Klassenkamerad Leon. Das Engagement des Ministeriums, der LMS und natürlich auch der Grundschule zum Thema Medienkompetenz zahlt sich aus.
"Wir verfolgen damit das Ziel, dass die Kinder den richtigen Umgang mit dem Internet lernen, die Gefahren einschätzen können und lernen, das Internet sinnvoll zu nutzen und zeigen ihnen dann auch Kindersuchmaschinen, wie 'fragFinn'", sagte gestern die Direktorin der Albert-Schweitzer-Grundschule, Ruth-Beate Währisch. Seitdem die Schule vor zweieinhalb Jahren einen neuen Computersaal bekommen hat, sei der Surfschein für alle dritten Klassen fester Bestandteil. Für diesen Einsatz bekam die Schule gestern zum zweiten Mal das Siegel Internet-Abc-Schule verliehen.