Ortsinerteressenverein präsentiert Marktleute und Besucher rücken zusammen

Jägersfreude · Regen und Wind sorgen für eine spontane Verkleinerung des Jägesfreuder Bauernmarktes. Manchen Besucher kommen in Lederhose oder Dirndl.

 Auf dem Bauernmarkt päsentieren Gerd Zimmer, Frank und Gerhard Unnold  (von links) Edelschnäpse und Musikantenbrot.

Auf dem Bauernmarkt päsentieren Gerd Zimmer, Frank und Gerhard Unnold  (von links) Edelschnäpse und Musikantenbrot.

Foto: Thomas Seeber

Samstagvormittag gegen 11 Uhr auf dem Festplatz in der Blechhammerstraße. Das Wetter zeigt sich nicht von seiner besten Seite. Es ist herbstlich. Menschen in karierten Hemden und Lederhosen sind aber dennoch auf dem Gelände zu sehen. „Faria, faria hoh…“ schallte bis eben aus den Lautsprechern. Nun ist es bayrische Blasmusik, die die Ohren der noch überschaubaren Besucherzahl erreicht.

Die Saarbrücker Neu-Bundestagsabgeordnete Josephine Ortleb (SPD) schlendert neugierig über den Platz. Im Stadtteil ist wieder Bauernmarkt. Ein wenig verloren wirken die Stände auf dem Gelände, weil sich alles auf den Bereich nahe der Straße konzentriert. „Wir haben wegen der schlechten Wetterprognose die Stände ein wenig enger gestellt. So haben die Leute beim Einsetzen des Regens mehr Schutz“, erklärt Markus Schwarz im Gespräch mit der SZ. Der Vorsitzende des veranstaltenden Ortsinteressensvereins Jägersfreude (OIV) musste wetterbedingt vier Absagen von Ausstellern verkraften.

„Wir können auch eine Nummer kleiner“, gab sich Schwarz selbstbewusst. Wegen des vorhergesagten Windes hatte man auch den Plan, ein Hüpfburg für die Kinder aufzustellen, nicht realisiert.

„Es ist bestimmt schon der zwölfte Bauernmarkt. Und der sechste für den neuen Vorstand“, blickt Markus Schwarz zurück. Zum ersten Mal habe man Pech mit Petrus. Dennoch sei es „eines der gemütlichsten Feste, die wir haben“. Rund zehn Leute vom OIV und nochmals fünf von der Arbeiterwohlfahrt (Awo), die den Stand mit Kaffee und Kuchen betreiben, sind im Einsatz. Im Vordergrund stehen bei dieser Veranstaltung jedoch die Hobby-Aussteller und die Gewerbetreibenden. Etwa der Stand von Montags Blumenlädchen, wo man herbstlichen Blumenschmuck kaufen konnte. Kritisch war eine Standbetreiberin nebenan, die Häkelsachen in allerlei Variationen anbot. „Die Leute haben kein Geld. Auch wenn ich nur einen einzigen Euro für manche Teile verlange. Da verdiene ich nichts dran“, bedauerte die Frau, die hoffte, dass der Regen um Jägersfreude einen Bogen macht. Dennoch sei der Markt schön gemütlich. Optimistischer wirkte da Erika Schuh. Die Frau aus Brebach bot selbst angefertigte Baumwolltaschen mit Kindermotiven an. Ob Feuerwehrmann Sam oder Biene Maja als Aufdruck mit dem Namen des Kindes.

Direkt nebenan konnte man einem alten Handwerker, nämlich einem Korbflechter, bei seiner Fingerfertigkeit zusehen. „Wenn die Dinge nicht so laufen, wie du es dir vorstellst, dann stell dir was anderes vor“ war nur ein Spruch auf den Tafeln, die Barbara Cuntz anbot. Sie betreibt ihr Schmuck-, Kerzen- und Accessoire-Angebot ebenfalls als Hobby. „Ich finde es schön, dass heute alles enger steht“, meint die Stamm-Marktanbieterin. Jägersfreude sei der einzige Markt, den die Quierschiederin besucht. Hier habe sie viele persönliche Kontakte. Der Verdienst ist nicht so wichtig. Einen Teil des Erlöses spendet sie dieses Mal der Awo. Kombiniert hatte der OIV den Markt mit einem Oktoberfest. Dirndl- und Lederhosen-Träger konnte sich gar fotografieren lassen. Die Grubenwehrkameradschaft sang am Nachmittag. Auch Horst Irsch umrahmte den Markt musikalisch. Die Kinder hatten beim kleinen Streichelzoo mit Ziegen ihre Freude. „Ich freue mich jedes Jahr auf den Markt. Es ist ruhiger als auf der Kirmes, aber ich habe mehr Ruhe, um mit den Leuten zu reden“, freute sich Angelika Kuchartz mit ihrem Mann Christian. Ihr Nachbar bangte derweil ums Wetter. „Es ist doof, dass es regnen soll“, fürchtete Karl Alles.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort