Letzte Ruhe im kleinen Park

Dudweiler · Die Bestattungskultur ist einem starken Wandel unterzogen. Auch in unserer Region ist das deutlich zu beobachten. Wobei sich das Interesse offenkundig auf den sogenannten Memoriam-Garten fokussiert.

 In Dudweiler wird der Memoriam-Garten erweitert. Karl Birkenmeier begrünt die neu erschlossene Fläche. Foto: Becker&Bredel

In Dudweiler wird der Memoriam-Garten erweitert. Karl Birkenmeier begrünt die neu erschlossene Fläche. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Bereits im August 2011 wurde der Memoriam-Garten auf dem Friedhof Dudweiler in Betrieb genommen und ist seither sehr nachgefragt. Die Nachfrage ist sogar so hoch, dass der Garten nun erweitert wurde. Und auch auf dem Waldfriedhof in Burbach wird einer eingerichtet. Das hat die zuständige Gärtnerei mitgeteilt. Dabei ist ein Memoriam-Garten ein Urnenfeld, das zusammenhängend gärtnerisch gestaltet wird, aber keine individuelle Pflege benötigt, denn dafür sorgt eben die Gärtnerei.

"Die 70 Urnengräber im bisherigen Garten sind bereits alle belegt", erklärt Karl Birkenmeier, Inhaber der Gärtnerei Birkenmeier, "nun kommen weitere 120 Grabstätten dazu, darunter auch Erdgrabfelder", so der Gartengestalter weiter. Der Garten in Dudweiler war der erste im Saarland. Die Kunden locke vor allem das Rundum-Sorglospaket, so Birkenmeier. Der Verstorbene wird im Memoriam-Garten beigesetzt und die Grabpflege übernimmt die Friedhofsgärtnerei, sodass die Angehörigen sich nicht darum kümmern müssen. Trotzdem ist die Urne in einem parkähnlichen Umfeld beigesetzt und nicht in einer schlichten Urnenwand oder einem Reihengrabfeld. "Aber der Memoriam-Garten ist nicht nur als letzte Ruhestätte gefragt. Auch die anderen Friedhofsbesucher kommen gerne an diesen schön gestalteten Ort und nutzen die Bänke zum Verweilen", erklärt Karl Birkenmeier.

Auch Nicole Jung, die Steinbildhauerin des Memoriam-Gartens, trägt viel zur Schönheit der Ruhestätte bei, indem sie ganz nach Kundenwunsch die Grabsteine gestaltet. Die erste Hälfte des erweiterten Gartens soll in den kommenden Tagen eröffnet werden und auch hierfür gab es bereits Anfragen. "Es kamen bereits so viele Anfragen für Grabstätten, dass wir sogar welche ablehnen mussten, da der zweite Teil der Erweiterung voraussichtlich erst im Frühjahr fertiggestellt wird", erzählt Birkenmeier, "jedoch kann man sich, wenn noch genügend Grabstätten übrig sind, seinen Platz sogar aussuchen", so der Gärtner abschließend.

Die Friedhöfe haben mit dem Memoriam-Garten ins Schwarze getroffen, denn die Feuerbestattung liegt im Trend, Erdbestattungen gehen stark zurück. Die Urne in besagtem Areal beizusetzen, vereint nun Teile beider Bestattungskulturen.

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