Lärm, Schäden und Stress in der Kaiserstraße

Scheidt · Jede Minute brettert ein Lkw tagsüber durch die Kaiserstraße in Scheidt – das haben die Anwohner Franz-Josef und Ursula Bachmann beobachtet. Ihr Ärger über den Verkehr und den Straßenzustand ist groß.

Von einem Horrorszenario sprechen Franz-Josef und Ursula Bachmann und mit ihnen viele Nachbarn, wenn sie an die anstehenden kalten Monate und deren Auswirkungen auf die viel befahrene Kaiserstraße in Scheidt denken, an der sie leben. Die Straße sei in einem katastrophalen Zustand, ein weiteres Zustopfen von Schlaglöchern und Rissen bringe nichts. Franz-Josef Bachmann sagt: "Wenn nicht umgehend etwas passiert, gerät der Straßenzustand außer Kontrolle."

Die seiner Meinung nach marode Straße sei nicht nur gefährlich für die unzähligen Kraftfahrzeuge, die tagtäglich auf ihr verkehren: "Der Lärm und die Erschütterungen durch den Schwerlastverkehr hinterlassen schon jetzt Schäden an den Gebäuden entlang der Straße, außerdem führen die ständigen Erschütterungen zu Angstzuständen und Stress bei den Anwohnern." Seit Einführung der Maut auf Autobahnen habe sich die Lage an der Kaiserstraße noch verschärft. Im Schnitt sprechen die Bachmanns laut eigener stichprobenartiger Zählungen von einem Lkw pro Minute, der zwischen 4.30 Uhr und Mitternacht durch die Straße brettere.

Oft schon hätten die Ämter zugesagt, die Straße zu sanieren, sagen sie. Zuerst vor einem Jahr zu den Herbstferien - und dann immer wieder, wenn die Schulen für einige Zeit ihre Türen schlossen. Bachmann: "Zuletzt wurde uns vor den Kommunalwahlen gesagt, dass die Kaiserstraße im Juli saniert werden sollte, um Lärm und Beeinträchtigungen abzubauen, doch alle Termine sind verstrichen, ohne dass irgendetwas passierte." Jetzt platzt Bachmann der Kragen, er fordert: "An den Autobahnen werden Lärmschutzeinrichtungen gebaut, die Anwohner der Kaiserstraße lässt man mit dem Lärm und den Erschütterungen alleine, dabei stehen unsere Häuser nur zwei bis vier Meter vom Straßenrand entfernt."

Die SZ fragte bei der Pressestelle der Landeshauptstadt Saarbrücken nach. Sprecher Thomas Blug betont: "Die Kaiserstraße in Scheidt ist verkehrssicher, die Beschwerde ist dennoch nachvollziehbar, da die Straße als Durchgangsstraße überdurchschnittlich laut ist."

Derzeit erarbeite die Verwaltung für den Bezirk Dudweiler eine Prioritätenliste für die Straßensanierungen 2015. Diese Liste mit den Straßen, die im Bezirk besonders dringend saniert werden müssen, werde die Verwaltung zum Jahresanfang in den Bezirksrat Dudweiler einbringen und nach Beschluss abarbeiten. Blug weiter: "Wir werden im Vorfeld die Kaiserstraße genau analysieren, zudem werden wir eine umfassende Verkehrsdatenerfassung in Auftrag geben." Im Falle einer großflächigen Sanierung der Kaiserstraße werde eine lärmmindernde Asphaltdecke eingebaut. "Aufgrund der Länge der Straße kommen für die Arbeiten nur Ferienzeiten in Betracht", so Blug abschließend.

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