Klingonisch lernen – auch das geht

Dudweiler · Englisch, Französisch, Spanisch? Das können viele. Aber Klingonisch? Kann man jetzt lernen, auch wenn man fremden Planetariern kaum bis nie begegnet. Die VHS Dudweiler lädt zum ganz besonderen Vergnügen ein.

 Lieven Litaer in seiner heimischen Star-Trek-Kommandozentrale in Dudweiler. Foto: Langenstein

Lieven Litaer in seiner heimischen Star-Trek-Kommandozentrale in Dudweiler. Foto: Langenstein

Foto: Langenstein

Die Dudweiler Volkshochschule entführt zusammen mit Lieven Litaer in ferne Welten. Litaer ist einer der wenigen Menschen weltweit, die die Sprache Klingonisch aus dem Raumschiff Enterprise-Universum fließend sprechen. Er ist offizieller Korrektor des Deutsch/Klingonischen-Wörterbuchs und bietet Vorträge in der ganzen Republik an. Am Dienstag, 11. Oktober, um 19 Uhr dann auch im Bürgerhaus Dudweiler . Allerdings werden dann keine Vokabeln gepaukt: "Ich stelle die Geschichte der Sprache unterhaltsam und kurzweilig vor und biete zahlreiche Anekdoten, denn Klingonisch kommt auch in vielen Filmen außerhalb des Star-Trek-Universums vor. Es gibt etwa eine Oper, und selbst Politiker haben schon Reden in der Sprache gehalten. Es ist erstaunlich, was alles damit zusammenhängt."

Für Litaer begann das Interesse an außerirdischen Welten mit der ersten Folge ,,Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert". "Es war Zufall, dass genau, als ich den Fernseher eingeschaltet habe, die erste Folge der ersten Staffel lief", erzählt der Dudweiler Architekt.

In diesem Moment wurde er zum Fan, eine Leidenschaft, die sich sogar noch intensivieren sollte, als ihm im Alter von 15 Jahren eine Sprachkassette in die Hände fiel. "Es war der Moment, in dem zwei meiner Leidenschaften aufeinandertrafen", sagt er, denn das Sprachtalent beherrscht mittlerweile neun Sprachen. Und wiederum wollte es der Zufall, dass eine der Sprachen Klingonisch wird: "Wäre es eine Kassette mit Vulkanisch gewesen, hätte ich eben die Sprache von Mr. Spock gelernt."

Im Rückblick war ihm das Erlernen des Klingonischen eine Stütze bei den zahlreichen "menschlichen" Sprachen: "Die Fachliteratur war in Englisch, außerdem hat sich der Erfinder der klingonischen Sprache, Marc Okrand, aus so gut wie allen Sprachen der Welt bedient. Dabei suchte er die Besonderheiten. Die Satzstellung ist etwa die seltenste der Erde", erklärt Litaer. Mittlerweile ist Klingonisch von 1000 auf 3000 Wörter gewachsen, immer wieder kommen neue hinzu. In den vergangenen drei Jahren hat er zudem immer wieder an einem Übungsbuch gearbeitet. Ein erster Vordruck liegt bereits auf seinem Tisch. Ziel ist, dass das Werk nun zum 50. Jubiläum der Serie in den Handel kommt. Die Lektionen werden darin anhand einer kleinen Geschichte veranschaulicht. "In ihr gelangt ein Mensch auf die klingonische Heimatwelt und erlebt die unterschiedlichsten Situationen", erklärt Litaer. Die Zeichnungen stammen dabei aus seiner Feder, alle Handlungsstränge hat er sich selbst überlegt.

Und ein weiteres Event steht bald in Saarbrücken an. Seit 2002 findet immer im November in der Jugendherberge in Saarbrücken ein qepHom (Klingonisch für "kleines Treffen") als Ergänzung für die jährliche Hauptversammlung (qep'a', "großes Treffen") des offiziell anerkannten Klingonisch-Institutes mit Sitz in Amerika statt. Der Wochenendkurs (3. bis 6. November) ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. "Auf spielerische Art und Weise wird die klingonische Sprache ertastet und erlebt", sagt Litaer. Und trotz des Spaß-Potenzials sei auch ein wissenschaftlich-linguistischer Ansatz vorhanden, so dass nicht nur die Fans des Raumschiff-Enterprise-Universums ihre Freude hätten. Doch gerade bei seinem großen Sprachtalent gibt es eine Sprache, oder besser einen Dialekt, an dem Litaer regelmäßig scheitert: "Saarländisch klingt bei mir gekünstelt", erklärt der gebürtige Belgier.

Der Vortrag ist kostenlos. Anmeldung bei der VHS Dudweiler (Kurs 8806) unter Tel. (0 68 97) 76 58 66 o der per E-Mail an vhs-dudweiler@t-online.de

vhs-saarbruecken.de

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