Kirb geht heute mit Kinderfest weiter"De Aule" bremste allzu flotte Teilnehmer des Hühnerfelder Kirmesumzuges

Jägersfreude. Etwas wackelig auf den Beinen kommt Sven, 13, aus dem Hyper-Coaster heraus. Er sieht blass aus. Doch schnell hat er wieder Farbe im Gesicht und auch seine Sprache wieder gefunden. "Es war eine klasse Tour, fast wie echt", sagt er und lächelt. Mit Freunden war Sven auf dem neuen Fahrgeschäft bei der Jägersfreuder Kirb - dem Hyper-Coaster

 Die Grubenwehr-Kameradschaft Jägersfreude machte gestern mit beim Kirmesumzug. Foto: ll

Die Grubenwehr-Kameradschaft Jägersfreude machte gestern mit beim Kirmesumzug. Foto: ll

Jägersfreude. Etwas wackelig auf den Beinen kommt Sven, 13, aus dem Hyper-Coaster heraus. Er sieht blass aus. Doch schnell hat er wieder Farbe im Gesicht und auch seine Sprache wieder gefunden. "Es war eine klasse Tour, fast wie echt", sagt er und lächelt. Mit Freunden war Sven auf dem neuen Fahrgeschäft bei der Jägersfreuder Kirb - dem Hyper-Coaster. "Nervenkitzel der besonderen Art, wie beim Flug durchs Weltall", verspricht die monotone Stimme aus dem Lautsprecher.Der elfjährige Nicolas erwischte eine Achterbahnfahrt. "Fast wie auf einer echten Bahn", freute er sich nach dem dreiminütigen Ritt. Seit Freitagabend geht es wieder rund auf dem Blechhammer, so heißt Jägersfreude im Volksmund. Das bedeutet auch: Die Kirwebuwe sind im Einsatz. Der 40-jährige Ludwig Schmitz ist einer von ihnen. "Wenn andere für den Urlaub sparen, dann spare ich mein Geld für die Kirb", erzählt er lachend. Als die Kirwebuwe am Freitag die Kirb einholten und an den Kneipen im Ort und bei den Schaustellern die Kirmessträuße anbrachten, war er dabei. Er sah auch zu, wie der Saarbrücker Sportdezernent Paul Borgard mit einem gelungenen Fassanstich die Kirb offiziell eröffnete. "Die Jägersfreuder Kirb ist Ausdruck einer gewachsenen Lebenskultur und ein sehr gutes Beispiel für den ungebrochenen Gemeinschaftsgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger und der Vereine", sagte Borgard. Und er lobte besonders den Ortsinteressenverein (OIV) für das attraktive Programm. Am Freitag nach der Eröffnung sang Fatma im Festzelt, und Gardemädchen des Kaltnaggischer Gardisten-Corps tanzten. Am Samstag war Senioren-Nachmittag und dann eine große Kirmesparty mit dem Duo MiKa im Zelt. Gestern stand der Kirmesumzug im Mittelpunkt. Zu den Klängen der Saarlight Guggas, der Fechinger Musikanten und des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Sulzbach marschierten die Kirwebuwe, eine Abordnung des OIV und die Grubenwehrkameradschaft Jägersfreude vom Parkplatz an der Grube zum Kirmesplatz. Dort spielten zuerst die drei Musikgruppen, später die Bands East Side Rock Stylers und TCS Bliesransbach. Und zum Abschluss des Tages gab es gestern ein Feuerwerk.Heute geht die Kirb weiter mit dem Montagsfrühschoppen. Für die Unterhaltung sorgen unter anderem die Kameradschaft der Grubenwehr und Gardemädchen des Kaltnaggischer Gardisten-Corps. Um 15 Uhr spielt Zeltwirt Dirk Hoppstädter mit den kleinen Gästen beim Kinderfest im Zelt. Ab 20 Uhr steigt der 1. Jägersfreuder Musikcontest mit Hipp-Hopp- und Rock-Bands. Am morgigen Dienstag ist Familientag auf der Kirb mit ermäßigten Preisen. Hühnerfeld. Zugsprecher Wolfgang Aulenbacher war am Samstag eine der Hauptattraktionen beim Hühnerfelder Kirmesumzug. Der frühere Büttenredner der Karnevalsgesellschaft Ka-Ju-Ka kommentierte mit viel Witz und Sachverstand den Gaudiwurm. Zum 30. Mal seit der Wiederbelebung der Kirmes durch die "Hühnerfelder Buwe" 1978 feierte Hühnerfeld die so genannte Kerzekerb, die mittlerweile vom Arbeitskreis Hühnerfelder Kirmes organisiert wird. Angeführt von der Polizei, die die Grühlingstraße während der Veranstaltung für den Verkehr sperrte, und den Helfern des Roten Kreuzes setzte sich der Umzug in Bewegung. Die Verspätung wollten manche Teilnehmer durch schnelleres Gehen aufholen, doch Zugsprecher Aulenbacher bremste, sehr zur Freude der über 1500 Zuschauer entlang des Zugweges. "Das ist ein Umzug, kein Wettrennen", rief "de Aule" allzu flotten Teilnehmern zu. Hinter den Straußbuwe vom Technischen Hilfswerk mit ihren riesigen Kirmessträußen erreichte Schirmherr Thomas Braun den Sternplatz, wo sich die meisten Besucher eingefunden hatten. Braun, der als Chef der Sulzbacher Stadtwerke am Freitag die Kirmes offiziell eröffnet hatte, sieht eine lange Verbundenheit seines Unternehmens mit dem Volksfest, nicht nur weil die Mitarbeiter mit dem Steiger jedes Jahr den Kirmeskranz aufhängen: "Mein Vorgänger Bernd Rose war 1993 Schirmherr der Kerzekerb, da war es für mich eine Selbstverständlichkeit, auch da seine Nachfolge anzutreten." "Wenn ihr fertig gegrillt habt, ist das Bier alle, und das Fleisch ist verbrannt", witzelte Aulenbacher über die Gruppe des Grillclubs "Les Gourmets", die vor der bunten Karnevalistenschar der Ka-Ju-Ka den Zug bereicherte. Traditionell mit Traktor und Rosen kam der Obst- und Gartenbauverein daher. Der mit 450 Mitgliedern größte Fußballverein des Sulzbachtales, Viktoria Hühnerfeld, war ebenso mit von der Partie wie der Wanderverein "Frei Weg" und der Schützenverein "Tell". Den Abschluss bildeten der neu gegründete FC-Bayern-Fanclub sowie der Fanclub Junge Löwen des 1. FC Saarbrücken. Für die musikalischen Höhepunkte des Umzugs sorgten der Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Sulzbach, die Saarlight Guggas und der Musikverein Ballweiler. Bis morgen wird in den Gaststätten sowie auf den Fahrgeschäften auf dem Karl-Holzer-Platz noch weitergefeiert. cor

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