Keine Probleme mit einer besonderen Fracht

Dudweiler · In Dudweiler hergestellt, in Norwegen im Einsatz. Zwei Reaktoren zur Reinigung von Nordseeöl, die bei der Firma Leffer produziert wurden, gelangen auf Speziallastern nach Dillingen. Der Transport lief bisher ohne Probleme.

 Ein Koloss auf Rädern, der die wertvolle Fracht aufgenommen hat.

Ein Koloss auf Rädern, der die wertvolle Fracht aufgenommen hat.

Foto: Becker&Bredel

Die Schwertransporte der Firma Leffer sind immer wieder spektakulär. Der Betrieb in Dudweiler stellt Reaktoren her, das sind riesige Metallkessel für chemische Prozesse, die typischerweise am Stück ausgeliefert werden. Das sieht dann aus wie eine riesige Gasflasche, die über 100 Tonnen wiegt und über Land- und Wasserwege nach Norwegen kommen muss. Das ist das Ziel der beiden Reaktoren, die am vorigen Samstag ihre Reise von Dudweiler in nördliche Richtung starteten. 14 Behälter stellt Leffer in diesem Jahr noch her, das gab die Schwerlastgruppe Saar an, eine Initiative von Lkw-Fans, die die Transporte bei Nacht und Nebel mit Kameras begleiten.

Die Behälter vom Samstag haben beeindruckende Daten: Sie sind 11 Meter lang, mehr als fünf Meter breit, fast fünf Meter hoch und müssen zunächst über Straßen zum Dillinger Hafen gebracht werden. Wegen der vielen Brücken ist das nur auf Umwegen möglich. Im Saarland gibt es für solche Transporte ausgewiesene Schwerlaststrecken, hier sind die Verkehrskreisel zum Beispiel so gebaut, dass man sie auch geradeaus überfahren kann, und Ampeln lassen sich wegdrehen oder Schilder einfach demontieren. Eine Truppe von Handwerkern kümmert sich vor dem Lkw-Transport um diese Arbeiten und stellt nachher alles wieder richtig hin, während die Polizei die Strecke sperrt und den Verkehr umleitet. Der Aufwand ist groß, aber nicht problematisch, denn die Strecke wird regelmäßig befahren, und die Teams kennen sich im Saarland bestens aus.

Am Samstag starteten ein Spezial-Lkw aus Limbach und ein weiterer aus Holland zu der zweitägigen Tour nach Dillingen. Ein Tieflader mit 12 Achsen und ein weiterer mit 8 Achsen wurden eingesetzt - für solche Details interessieren sich die 17 Mitglieder der Schwerlastgruppe Saar. Seit sechs Jahren gibt es diese Initiative, deren Sprecher nicht genannt werden möchte, denn die Informationen über die Transporte besorgen sich die Mitglieder gern über Umwege.

Nicht jedes Unternehmen finde die Lkw-Fans an der Strecke toll. Der Transport am Samstag endete zunächst für eine Über-Nacht-Pause in Theley . Heute wird die Fracht im Dillinger Hafen verladen. Dann geht es über Mosel und Rhein nach Rotterdam und von dort per Hochseefrachter nach Norwegen . Der Reaktor wird dann der Reinigung von Nordseeöl dienen und eventuell landet dort gereinigtes Öl dann wieder im Saarland.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort