Keine Heizung und kein warmes Wasser

Dudweiler · In einem ganz unerfreulichen Dilemma stecken die Mieter eines Mehrfamilienhauses in Dudweiler. Sie wurden von der Gasversorgung abgeklemmt, weil die Hauseigentümerin dem Energieversorger Geld schuldet.

Dass es bisher noch keinen herbstlichen Kälteeinbruch gegeben hat, ist ein glücklicher Umstand für die Mieter eines Mehrfamilienhauses in der Fischbachstraße in Dudweiler . Eine vierköpfige Familie, die hier wohnt, hat sich vor Tagen an die SZ gewandt. Denn ihr wurde vom Versorger EnergieSaarLorLux (ESLL) der Gashahn zugedreht. Und das, obwohl nachweislich sämtliche Nebenkostenabrechnungen beglichen wurden - an die Adresse der Hauseigentümerin. Es handelt sich bei der Familie um eine berufstätige Mutter, einen schwerbehinderten Vater und zwei Söhne im Alter von 14 und 18 Jahren. Der Hausverwalter, ein Homburger Rechtsanwalt, wurde von der Familie mehrfach kontaktiert. Der war jedoch offenkundig nicht in der Lage, an der Misere etwas zu ändern. Auch mehrmalige Anrufe der SZ bei dem Hausverwalter blieben erfolglos, er rief nicht ein einziges Mal zurück. Derweil lief aus den Wasserhähnen besagten Anwesens weit über eine Woche nur kaltes Wasser, und auch die Heizkörper wurden nicht warm. Die Gasversorgung blieb unterbrochen. Die Eigentümerin des Hauses wohnt in Frankreich, die Mieter wissen nicht, wo und wie sie erreichbar ist.

Versorger zeigt sich kulant

Die SZ hat sich Ende vergangener Woche mit EnergieSaarLorLux in Verbindung gesetzt. Und nachgefragt, wie die Geschichte denn weitergehen soll. Der Pressesprecher erklärte, dass die Eigentümerin als Vertragspartnerin dem Unternehmen ESLL einen fünfstelligen Eurobetrag schulde, deshalb habe man sich dazu entschlossen, die Gasversorgung zum 18. September einzustellen. Aber: Weil hier offenbar ein ,,sozialer Notfall" vorliege, sei man kulanterweise dazu bereit, ,,vorübergehend" das Mietshaus wieder an die Gasversorgung anzuschließen.

ESLL gab den Auftrag gleich an die Stadtwerke weiter, weil sie für solcherlei Operationen zuständig sind. Und sie haben dann auch gehandelt. Warmes Wasser und auch warme Heizkörper hatten so die Mieter am Dienstag dieser Woche wieder. Erfreut hat sich die Familie, in deren Namen die SZ agierte, dann auch gemeldet. Und erklärt, dass sie sich nach einer neuen Wohnung umschaut. Weil man ja nicht wisse, ob beziehungsweise wann mit einer erneuten Gasversorgungssperre gerechnet werden muss. Die Situation ist der Familie einfach zu heikel, sie tritt resigniert den Rückzug an.

Der Mieterbund Saar wird sich außerdem auf SZ-Anfrage zu diesem Thema noch bald äußern.

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