Junge Wirte bringen neue Ideen

Jägersfreude · Das Traditionsgasthaus Zum Hubertus hat neue Wirtsleute. Nach einigen kleinen Renovierungsarbeiten konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Themenabende sind bereits in Planung.

 Mike Tausend und Priska Weber sind die neuen Wirte im Gasthaus Hubertus in Jägersfreude. Foto: ll

Mike Tausend und Priska Weber sind die neuen Wirte im Gasthaus Hubertus in Jägersfreude. Foto: ll

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Es ist eines der letzten verbliebenen echten Wirtshäuser in Jägersfreude, das Gasthaus "Zum Hubertus". Die Traditionskneipe steht in der Hauptstraße. Sie ist fast 104 Jahre alt. Wesentlich jünger ist der neue Wirt, der die Kneipe jetzt übernommen hat. Es ist der 28-jährige Mike Tausend. Er betreibt die Wirtschaft mit Freundin Priska Weber (24).

Nach einer kurzen Schließzeit, die beide mit Freunden für eine kleine Renovierung nutzten - es wurde gestrichen und der Tresen neu verkleidet -, war kürzlich die Wiedereröffnung. "Es ist für uns beide ein Abenteuer und auch eine Herausforderung", sagt Mike.

Er ist Mitglied bei den Jägersfreuder Kirwebuwe und schon seit vielen Jahren Stammgast im Hubertus. "Als ich gehört habe, dass der Inhaber einen neuen Pächter sucht, ist bei uns die Idee entstanden, die Kneipe zu übernehmen", erzählt Mike. Er erklärt, es sei wichtig, dass das Gasthaus erhalten bleibt. Der Hubertus sei ein Stück Jägersfreuder Kultur.

Das findet auch Kurt Büch. Der frühere Vorsitzende des Ortsinteressenvereins sagt: Wenn der Hubertus zu wäre, hätte Jägersfreude keine echte Kneipe mehr. Das wäre schade, fügt er an. Mike und seine Freundin Priska öffnen das Gasthaus täglich um 15 Uhr, sonntags schon zum Frühschoppen ab 10 Uhr. Dann wollen sie auch ein Frühstück anbieten und sonst immer eine Kleinigkeit zum Essen, wie beispielsweise Wiener, Roh esser oder Frikadellen. Ihre Planungen sehen auch vor, am ersten Samstag eines Monates einen Themenabend zu installieren. Je nach Jahreszeit denken sie an eine Faschings-Party, einen Mallorca-Abend oder etwa ein Oktoberfest. "Wir wollen damit die Jugendlichen anlocken, bevor sie nach Saarbrücken in die Disko gehen", sagt Mike. Wichtig aber ist den beiden, dass der Hubertus eine Kneipe für alle Altersgruppen ist.

Im September 2011 feierte das Gasthaus "Zum Hubertus" sein 100-jähriges Jubiläum. Am 9. September 1911 bat Heinrich Mathieu die Behörden, sein Erdgeschoss sofort als Gasthaus benutzen zu dürfen. Damals wollte Mathieu seinen Wirtschaftsbetrieb unbedingt "am nächsten Sonnabend beginnen". "Zum Hubertus" sollte das Gasthaus an der Hauptstraße heißen. Bis es aufmachen durfte, verging gut ein Monat. Deshalb durfte das Gasthaus nicht am erhofften September-Sonnabend, sondern erst am 11. Oktober öffnen. Heute gehört das Hubertus-Haus Werner Schwinn. Er ist ein Ur-Enkel von Bauherr Heinrich Mathieu und übernahm das Haus von seiner 2001 im Alter von knapp 97 Jahren verstorbenen Großmutter.

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