Jung-Eun Kim beeindruckte mit tiefschürfender Virtuosität

Dudweiler · Auch bei ihrem zweiten Besuch der Saarbrücker Sommermusik beeindruckte die koreanische Pianistin Jung-Eun Kim einmal mehr mit der ihr eigenen tiefschürfenden Virtuosität. Am offensichtlichsten kam Jung-Euns Technik am Sonntag im Bürgerhaus Dudweiler bei Liszts Ballade Nr. 2 h-Moll zur Geltung, in einem Strudel von Tönen, der bei aller orchestralen Fülle mit mikroskopischer Genauigkeit Feinheiten zutage förderte.

Auch wenn die kraftvollen Bässe beinahe die Dielen erbeben ließen, hielten Jung-Euns elastische Hände das Spiel frei von jeglichen Härten. Die vorherrschende Stimmung des ganz der Romantik gewidmeten Programms freilich war lyrisch, ja meditativ: Wann immer sich Gelegenheit bot, schien Jung-Eun sich zurückzulehnen und alle Zeit der Welt zu haben: Ob bei Liszts "Sonetten nach Petrarca" oder bei mit hauchzarten Girlanden verzierten Chopin-Noten, dem Fis-Dur-Impromptu op. 36 und der As-Dur-Ballade op. 47. Und vorneweg bei den späten Intermezzi op. 117 von Brahms, die bei aller profunden Detailsuche der Pianistin eine abgeklärte Atmosphäre nahezu heiteren Rückblickens verströmten.

Nächstes Konzert: heute, 31. Juli, 20 Uhr, Stadtgalerie: Schmelzle-Ernst-Fahrner-Trio.

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