Für die Judokämpferin Jessica Lindner vom Allgemeinen Turnverein (ATV) Dudweiler hat das neue Jahr vor Kurzem mit einer Bronzemedaille bei den deutschen Meisterschaften in Bonn begonnen - und das nach einer zuvor langen Leidenszeit. Nach ihrem Kreuzbandriss, den sie sich vor zwei Jahren im Vereinstraining zugezogen hatte, musste sie sich mehreren Operationen unterziehen. Um wieder zu ihrer alten Stärke zurückzufinden, besuchte Lindner zahlreiche Turniere, die sie auch zur Vorbereitung auf die DM nutzte. Darunter waren viele Bundesliga-Kämpfe mit dem JSV Speyer, mit dem sie 2014 deutsche Mannschafts-Vizemeisterin und Mannschafts-Europameisterin wurde.

Alles ein gutes Omen für die deutsche Meisterschaft, die sie in Bonn in der 48-Kilogramm-Klasse bestritt. Die Polizeikommissarin hatte eine schwere Auslosung: Alle Favoritinnen auf den Titel waren in ihrem Pool. Den ersten Kampf gegen Julia Rotthoff gewann Lindner mit einer Hüfttechnik, die sie im Wettkampf noch nie gezeigt hatte. Den zweiten Kampf verlor sie gegen die Berlinerin Janina Teßmann und musste in die Trostrunde. Hier gewann sie gegen Katharina Walech (Bayern) und Jana Schmitz (Mönchengladbach). Im darauffolgenden Kampf ging es um Bronze. Lindners Gegnerin war Mira Ulrich aus Mönchengladbach, der sie in der Bundesliga noch durch eine Würgetechnik unterlegen war. In diesem Kampf hatte Ulrich aber keine Chance gegen die taktisch klug kämpfende Jessica Lindner.

Auch die zweite DM-Teilnehmerin des ATV, Giuseppina Sagona, zeigte eine gute Leistung. Die 16-Jährige erreichte bei ihrer Premiere zwar noch keine Platzierung, präsentierte sich aber für ihr Alter schon stark.