Immer wieder donnerstags im Hulot

Dudweiler. Donnerstag ist Stammtischtag im "Ülo" in Dudweiler in der Sudstraße 1. Der Raum ist voll. Besonders treu und gern trifft sich hier der offene Stammtisch um Markus Schmid, seit 26 Jahren Inhaber der Bistro-Kneipe "Chez Monsieur Hulot", die es unter diesem Namen seit 1971 gibt

Dudweiler. Donnerstag ist Stammtischtag im "Ülo" in Dudweiler in der Sudstraße 1. Der Raum ist voll. Besonders treu und gern trifft sich hier der offene Stammtisch um Markus Schmid, seit 26 Jahren Inhaber der Bistro-Kneipe "Chez Monsieur Hulot", die es unter diesem Namen seit 1971 gibt. "Meine Eltern erwarben das Gebäude 1931, und meine Mutter Katharina Schmid betrieb hier drin ein Restaurant und Hotel, das man unter dem Namen Württemberger Hof kannte", sagt der gelernte Metzgermeister. "Erst durch die Idee der Nachbetreiber Jürgen Petry und Georg Renner, dem man Ähnlichkeit mit Jacques Tati, dem Erfinder der Filmfigur Monsieur Hulot zuschrieb, hieß das Lokal wie heute", erzählt der 49-Jährige bei einem Glas Wasser weiter. Christine Pejic, seit fünf Jahren im Stammtisch dabei, fügt an: "Das ist ja auch der Charme der Kneipe; alles wirkt gewachsen, geerbt, nichts ist künstlich auf "In"-Lokal getrimmt", sagt die 43-jährige Buchhalterin. "Es ist schon eine schmale Gradwanderung zwischen Patina und Gammel", sagt Schmid lachend in die Runde, der seine Einrichtung auf Flohmärkten in Paris und Metz bestückt. "Das macht deinen Flair doch aus", fügt Martin Kuhn, Logopäde in Jägersfreude an, der gerade die Speisekarte liest. "Das nennt man Erhalt des Alten, das hat einen besonderen Flair, so was muss man in Dudweiler erst mal finden", ergänzt der 47-Jährige. Der Stammtisch besteht aus etwa zwölf Personen, die aber nicht immer alle zusammenkommen: "Seit etwa fünf Jahren treffen wir uns hier, das ist eine treue Veranstaltung mit einem gewissen harten Kern", erklärt Susanne Schmid, Ehefrau des Inhabers und Arztsekretärin im Dudweiler Krankenhaus. Treue Gäste gibt es offensichtlich viele. "Das Ülo war und ist ja auch so eine Art Studentenkneipe, noch heute sitzen ehemalige Hochschüler an den Tischen, die mit dem Wirt gealtert sind", bemerkt Christine Pejic lächelnd. "Hier siehste 80-Jährige und 20-Jährige. Das Ülo ist inzwischen eine Institution in Dudweiler", meint Martin Kuhn. "Und alles ist irgendwie familiär, die netten Menschen, ein bisschen wie früher", fügt Sabine Kuhn aus Jägersfreude an. Ein Eindruck, der sich mit Schmids Konzept deckt: "Ich stemme mich mit dem Ülo bewusst gegen die Schnelllebigkeit", so Schmid, "Das Problem der Abwanderung ist ja nicht nur hier ein Thema. Wir sind eben noch da. Dudweiler verändert sich, wir nicht", so der Wirt weiter. "Man braucht im Leben auch Dinge, die Bestand haben, wenn man irgendwo zu Hause ist", weiß Susanne Schmid. In einem weiteren Punkt ist man sich am Stammtisch einig: "Diese Spaghetti alla Maria findet man sonst nirgends", heißt es, als die Teller serviert werden.

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