Hilfe für Parkinson-Patienten

Dudweiler · Parkinson ist bisher nicht heilbar, aber gut behandelbar: Das Deutsche Rote Kreuz in Dudweiler hilft den Betroffenen, ihr Leben mit Parkinson zu leben und klärt die Öffentlichkeit auf.

 An Parkinson erkrankte Menschen sind oft unsicher beim Gehen. Stock oder Rollator geben ihnen mehr Sicherheit. Archivfoto: Berg/dpa

An Parkinson erkrankte Menschen sind oft unsicher beim Gehen. Stock oder Rollator geben ihnen mehr Sicherheit. Archivfoto: Berg/dpa

Vor zwei Jahren, im Winter, fing es an: Morgens beim Aufstehen fühlte sich Peter M. (68) immer für ein paar Sekunden merkwürdig steif. Beim Anziehen der Hose verlor er häufig das Gleichgewicht. Er schob es auf die Kälte und das Alter. Doch dann fing plötzlich der Arm bei Telefonieren zu zittern an und seine Schrift wurde immer kleiner und undeutlicher. Schließlich ging der Mann zum Arzt. Nach ein paar Tagen stellte sich heraus: Er hat Parkinson.

Parkinson ist eine unheilbare Nervenerkrankung, die oft Motorik und Muskelfunktion, aber auf Dauer auch die Gedächtnisleistung in Mitleidenschaft zieht. Depressionen und Müdigkeit sind überdies häufig Symptome der heimtückischen Krankheit. Weil die Anzeichen offensichtlich sind, schämen sich viele Patienten. Dabei handelt es sich um eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen unserer Zeit. Weltweit gibt es über 4,1 Millionen Betroffene, in 15 Jahren sollen es doppelt so viele sein. Und doch wissen die meisten Menschen nur sehr wenig über die Krankheit. So wirft die Diagnose "Parkinson" bei Erkrankten wie Angehörigen oft erstmal viele Fragen auf: "Was kommt jetzt auf mich zu? Was bedeutet das für mich, meinen Partner und für meine Familie?"

Das DRK-Parkinson-Kompetenz-Zentrum in Dudweiler gibt darauf Antworten: Seit seiner Gründung 2009 pflegen und betreuen die Mitarbeiter Menschen mit Morbus Parkinson und helfen auch deren Angehörigen, mit der Krankheit umzugehen. Wenn Erkrankte lernen, ihr Schicksal anzunehmen und aktiv und offen damit umzugehen, können sie mit Parkinson ein soweit wie möglich normales Leben führen, ohne Ausgrenzung, ohne Isolation.

Damit dies gelingt, hilft das Rote Kreuz nach Kräften, etwa mit seinem Familienunterstützenden Dienst (FuD). Geschulte Mitarbeiter gehen mit den Betroffenen einkaufen oder erledigen die Einkäufe, wenn ein Patient nicht mehr mobil genug ist. Beim gemeinsamen Kochen werden dann die dazu benötigen Bewegungsabläufe trainiert und bleiben so erhalten. ,,Selbstverständlich gießen wir auf Wunsch auch die Pflanzen und kümmern uns um kleinere Reparaturen im Haushalt. So bleibt das Leben in den eigenen vier Wänden möglich", schreibt das DRK, ,,außerdem unternehmen wir Ausflüge, Theaterbesuch oder manchmal sogar Reisen. Denn neue Erlebnisse und Eindrücke halten geistig fit. Darüber hinaus helfen wir beim Kontakt zu Ämtern, Behörden, Apotheken und Ärzten und vermitteln medizinische Dienste." Und so ist auch Peter M. trotz Parkinson dank gezielter Unterstützung weiterhin sehr selbstständig.

Neben dem FuD bietet das DRK viele weitere Angebote für Parkinson-Kranke und deren Angehörige : In seiner Beratungsstelle hilft man beispielsweise bei der Korrespondenz mit Pflegekassen. Erfahrene Physiotherapeuten trainieren mit den Erkrankten, um die Beweglichkeit zu erhalten. Und in Selbsthilfegruppen können Betroffene ihre Gefühle, Kenntnisse und Erfahrungen miteinander austauschen. Für die Erkrankten ist die Hilfe kostenfrei. Spenden helfen jedoch, den Service auch künftig in vollem Umfang anzubieten, schreibt das Deutsche Rote Kreuz abschließend.

Kontakt: Deutsches Rotes Kreuz , Sozialzentrum Am Markt, Theodor-Storm-Straße 7-11, Dudweiler ; Tel. (06897) 96598-37; E-Mail: scheidtm@sozialzentrum-dudweiler.drk.de

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