Herrensohr sehnt sich nach einer Ortsmitte

Herrensohr · Die Herrensohrer wünschen sich schon lange eine echte Ortsmitte. In Kooperation mit Studierenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft soll es erstmals Pläne geben, die eine Vorstellung davon liefern können.

Viel Grün, Natursteine, Verkehrsberuhigung, ein Platz für junge und alte Menschen, Spielmöglichkeiten, ein Ort zum Musizieren oder sogar für Veranstaltungen. Und vielleicht noch ein Stückchen zugänglichen Bärenbach und eine große Dorflinde. Und vor allem belebt soll es sein und sicher. All das sind die Visionen der Herrensohrer, wenn sie die Möglichkeit hätten, sich eine eigene Ortsmitte zu schaffen. Der Ortsinteressenverein (OIV) lud kürzlich zu einem solchen Gedankenspiel in den evangelischen Gemeindesaal ein, denn den engagierten Herrensohrern ist eine interessante Kooperation gelungen.

Zusammen mit Architektur-Studenten der Hochschule für Technik und Wirtschaft sollen diese Visionen, zumindest auf dem Papier , Wirklichkeit werden. Und die Herrensohrer zeigten sich interessiert. Knapp 70 Menschen aus dem Stadtteil folgten der Einladung, diskutierten rege mit und brachten ihre Ideen und Vorstellungen zum Ausdruck.

Die Studenten und Studentinnen um Professorin Eva Hartnack wollen diese Ideen aufgreifen, um sie dann in ihren Studienarbeiten umzusetzen. Zwar wird aus diesen Plänen wahrscheinlich nie eine tatsächliche Ortsmitte erwachsen, dennoch profitieren beide Seiten von der Kooperation. Die Herrensohrer erhalten einen "Blick von außen" auf ihre Ortsmitte, wie es die Vorsitzende des OIV, Karin Lackas, im Gespräch mit der SZ ausdrückte. Zumal die Studenten bereits bei der Auftaktveranstaltung neue, frische Ideen mitbrachten. Und die Studenten haben die Möglichkeit, sich Gedanken über ein Revier in ihrer Umgebung zu machen. Sie kommen mit den Menschen vor Ort ins Gespräch und lernen deren Wünsche kennen. Nebenbei kann man hier auch von einer ganz besonderen Motivation für die Studierenden sprechen.

Denn ihre Skizzen werden am 7. Juli um 18.30 Uhr als Zwischenstand in der evangelischen Kirche präsentiert. So werden nicht nur ihre Professorin, sondern auch die Menschen vor Ort ihre Skizzen beurteilen. Die fertigen Arbeiten sind dann am 10. Oktober in der TuS-Halle zu sehen. Nebenbei locken Preise für die besten Werke. Einmal von der Bauhütte der Pfalz, einmal vom OIV selbst.

"Wir wollen und werden hier niemanden die Planungsarbeit abnehmen", stellte auch Professorin Hartnack klar, die selbst in Herrensohr lebt. Es gehe vielmehr darum zu zeigen, was möglich wäre. Neben den Interviews mit Anwesenden sind noch Befragungen in Schulen und Kindergärten geplant, denn die theoretische Ortsmitte soll allen Generationen gerecht werden.

Im evangelischen Gemeindesaal wurde zunächst in der großen Gruppe, später in kleineren Fachgruppen über die Themen Verkehr, Grünflächen und Plätze rege diskutiert. Die Studenten gaben dabei Anregungen und stellten mit Hilfe von Bildern und Skizzen Lösungen aus anderen Städten vor.

Bis Juli kann man nun gespannt sein, wie die Visionen der Herrensohrer auf dem Papier aussehen. Und vielleicht schafft es der OIV, mit den fertigen Arbeiten irgendwann einen Investor zu finden, dann könnte das ein oder auch andere tatsächlich realisiert werden.

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