„Heit un sellemols“ – Veränderungen im Fokus des Fotografen

Dudweiler · Wer sich für das alte Dudweiler interessiert, ist im Bürgeramt gut aufgehoben. Hier kann man sich insgesamt 40 Fotografien anschauen, wie es früher einmal ausgesehen hat. Und wie sich der Stadtbezirk heute darstellt.

 Alle erdenkliche Mühe haben sich die Mitglieder der Geschichtswerkstatt gegeben, um ihre Ausstellung im Bürgeramt auf die Beine zu stellen. Foto: Thomas Seeber

Alle erdenkliche Mühe haben sich die Mitglieder der Geschichtswerkstatt gegeben, um ihre Ausstellung im Bürgeramt auf die Beine zu stellen. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Mitten durchs Feld zieht sich eine lange, einsame Straße - nur einzelne, abgeschiedene Häuser am Wegesrand unterbrechen die Sicht auf die freie, unbebaute Fläche. "Und jetzt schauen Sie sich zum Vergleich den neuen Alten Stadtweg mal an", sagt Fotograf Reiner Jakobs und zeigt auf das von ihm kürzlich gemachte Bild über der historischen Aufnahme aus dem Jahr 1900. "Es hat sich so vieles verändert, dass man kaum noch eine Ähnlichkeit zum Ursprungbild finden kann", fügt der Hobbyhistoriker lächelnd hinzu.

Der Alte Stadtweg ist hier keine Ausnahme. Auch der Alte Markt, das Gasthaus Brenner, die Hermann-Löns-Straße und die Alte Festhalle gegenüber der Polizei durchlebten in den vergangenen 100 Jahren massive Veränderungen und animierten die Mitglieder der Geschichtswerkstatt zu einer liebevoll konzipierten Fotoausstellung mit dem Titel "Heit un sellemols". Bis 31. Oktober erwartet historische interessierten Besucher in dem geräumigen Bürgeramt des Stadtbezirks insgesamt 40 Fotografien .

"Die Ausstellung unterteilt sich in zwei Hälften", berichtet Jakobs bei der Vernissage. "Die erste Hälfte beinhaltet historische Fotografien aus unterschiedlichen Archiven. Die zweite Hälfte besteht aus aktuell nachgeschossenen Pendant-Motiven. Diese Fotos wurden von meinem Kollegen Klaus Kirch und mir gemacht."

Drei Monate brauchte das rund zehnköpfige Team der Geschichtswerkstatt, um die nostalgische Bilderschau mit Motiven aus dem gesamten Stadtbezirk zusammenzustellen. "Manche der hier gezeigten Fotografien waren wirklich eine Herausforderung", gesteht Jakobs. "Die Aussicht auf viele Gebäude wurde mit der Zeit von Bäumen oder anderem Gewächs versperrt. Aber auch in Bezug auf die Verkehrsführung hat sich vieles verändert. Und wir haben viel mehr Autos, sie störten zum Teil die Aufnahmen. Aus diesem Grund mussten wir auch ziemlich früh raus, um die Bilder zu machen."

Die Arbeitsgemeinschaft gibt es übrigens seit 28 Jahren. Ihre Arbeit hält das Team in Kalendern und Büchern fest. "Das zahlreiche positive Feedback brachte uns dann auf die Idee, eine Ausstellung ins Leben zu rufen", erklärte der Sprecher der Geschichtswerkstatt, Roland Stephan. Und sie kommt offenbar sehr gut an. "Ich bin persönlich sehr geschichtsinteressiert", gab Bezirksbürgermeister Reiner Schwarz bei der feierlichen Eröffnung preis, "vor allem gefallen mir die alten Abbildungen von Orten, die es so nicht mehr gibt. Viele dieser Bilder habe ich aus dieser Perspektive noch gar nicht gekannt."

Die Ausstellung kann bis November im Bürgeramt Dudweiler , Dudo-Galerie, während der üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden. Diese sind: montags, dienstags und freitags von 7.30 Uhr bis 15 Uhr, mittwochs bis 12 Uhr und donnerstags bis 18 Uhr.

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