Gute Ware für Bedürftige

Dudweiler · Die Dudweiler Kleiderkammer des DRK ist mittlerweile eine viel gefragte Institution. Hier gibt's tragbare Sachen zum kleinen Preis. Dank des Einsatzes ehrenamtlicher Kräfte, die den Laden im Griff haben.

 Heike Arens und Monja Armbrust bieten in der Kleiderkammer gut erhaltene Ware an. Foto: Seeber

Heike Arens und Monja Armbrust bieten in der Kleiderkammer gut erhaltene Ware an. Foto: Seeber

Foto: Seeber

Auf dem Küchentisch stapeln sich die Rechnungen, das Konto ist fast bei Null, aber die Tochter braucht dringend noch eine Regenjacke. Eine neue Hose könnte auch nicht schaden, und für das langersehnte Bewerbungsgespräch muss noch eine ordentliche Bluse her. Wer in solchen Schwierigkeiten steckt, dem wird im Hofweg 82 geholfen. Sechs ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Ortsverein Dudweiler , sorgen dafür, dass jeder gut angezogen ist, egal wie schmal der Geldbeutel ist.

Hier gibt es wetterfeste Jacken ab zwei Euro, schicke Hemden ab 50 Cent und Babykleidung sogar schon ab 25 Cent - und die Sachen können sich auch sehen lassen. Die Kleider sind nicht nur sauber, sondern auch noch sehr gut tragbar und von ordentlicher Qualität. Die Preise sind so errechnet, dass lediglich die Kosten für Miete und Strom gedeckt werden, was dank freiwilliger Kleiderspenden und dem großen Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer möglich ist.

Diese sind nämlich nicht nur während der Öffnungszeiten der Kleiderkammer montags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr vor Ort und beraten die Kundschaft, auch über die Öffnungszeiten hinaus inspizieren sie die gespendeten Kleider , sortieren beschädigte oder verdreckte Stücke notfalls aus und räumen alles sorgfältig gefaltet in die entsprechenden Regale der Damen-, Herren- oder Kinderabteilung. "Wenn während des ganzen Tages Publikum da war, muss man wieder alles aufräumen und aufbereiten, da kommen dann halt nochmal ein bis zwei Stunden dazu", erzählt die Leiterin der Einrichtung, Heike Arens, "doch wer will schon auf irgendwelchen Wühltischen wühlen?" Den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ist es wichtig, dass sich die Leute hier auch wohl fühlen, sich in Ruhe etwas Passendes aussuchen, anprobieren und dann mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Dass ihnen dies sehr gut gelingt, davon konnten sich am Samstag beim Tag der offenen Tür der DRK-Kleiderkammer alle Interessierten selbst überzeugen und bei Kaffee und Kuchen einen Blick hinter die Kulissen werfen oder sogar ein kleines Schnäppchen erwerben.

"Hier braucht sich keiner zu schämen", betont die ehrenamtliche Helferin Sigrid Sievers, "das merken die Leute, wenn sie zu uns kommen, aber auch immer ganz schnell."

Die Rentnerin engagiert sich schon seit rund 25 Jahren im DRK und ist seit 2006 auch in der Kleiderkammer tätig. "Es gibt halt immer mehr Bedürftige, die sich Verschiedenes sonst nicht leisten könnten, aber hier in der Lage sind, ihrem Kind etwas zu kaufen, was es sonst nicht hätte. Es ist dann einfach bewegend zu sehen, wie die Leute übers ganze Gesicht strahlen, wenn sie sich etwas aussuchen und danach erzählen, dass sie noch nie so gut angezogen waren", nennt Sievers den Grund für ihr Engagement.

Damit das auch so bleibt, ist die Kleiderkammer auf weitere Spenden von Kleidern sowie Haushaltswäsche aller Art angewiesen. "Die Kleidung sollte allerdings den Sinn und Zweck erfüllen, dass sie auch nochmal getragen werden kann", erklärt Heike Arens, "sie sollte also nicht verdreckt oder beschädigt sein."

Wer zu Hause noch Kleidungsstücke hat, die vielleicht nicht mehr gefallen oder zu klein geworden sind, kann diese während der Öffnungszeiten montags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr abgeben oder mit Heike Arens auch außerhalb der Öffnungszeiten einen Termin vereinbaren.

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