Fensterzyklus mit Raum für viele vorder- und hintergründige Botschaften

Dudweiler. Als das Presbyterium im Jahr 1980 den Auftrag zur Neugestaltung der Kirchenfenster an den Trierer Künstler Werner Persy vergab, war klar, dass sie in diesem Zentralraum eine ganz wesentliche Rolle spielen würden. Denn ohne Umschweife fällt der Blick auf den Altar und in den Chorraum, der dominiert wird von drei großen Fenstern

Dudweiler. Als das Presbyterium im Jahr 1980 den Auftrag zur Neugestaltung der Kirchenfenster an den Trierer Künstler Werner Persy vergab, war klar, dass sie in diesem Zentralraum eine ganz wesentliche Rolle spielen würden. Denn ohne Umschweife fällt der Blick auf den Altar und in den Chorraum, der dominiert wird von drei großen Fenstern. Mit strahlenden Rot-Brauntönen nehmen sie Bezug auf das Rot der gliedernden architektonischen Elemente und stimmen den Besucher auf einen warmen Raumklang ein. Dass weiß-grau verglaste Fensterpartien das Weiß der Wände spiegeln, tut dieser Stimmung keinen Abbruch, sondern schließt den Raum zu einer gelungenen Einheit. Während diese hellen Partien die Fenster wie ein relativ farbloser, geometrisch strukturierter Teppich hinterfangen, umschließen die Buntglasscheiben den Raum wie ein doppeltes Band: Oben in den Rosetten und weiter unten im zweiten und dritten Feld sind sie angesiedelt und erzählen uns von der biblischen Geschichte. Im rot strahlenden Rund berichten sie vom "Großen Abendmahl", zu dem mehr als zwölf Jünger geladen sind - damit verbunden ist die Botschaft, dass immer mehr Menschen am Tisch des Herrn Platz finden. Tisch, Lamm, Krug und Jünger sind im weichen Schwung der Bleiruten gefasst und facettiert; konsequent setzen sie sich ab von dem, in geraden Linien gemusterten Hintergrund. An diesen Gestaltungsprinzipien orientieren sich alle motivgebundenen Fenster, die der beiden Seitenschiffe ebenso wie die beiden anderen im Chorraum und die in das Maßwerk eingepassten Rosettenfenster - über der Empore warten übrigens nur vier Fenster mit Motiven in Rosettenform auf. In diesem kontrastreichen Fensterzyklus findet Persy Raum für viele vorder- und hintergründige Botschaften, die er in intensive Bilder mit herrlichen Farben verpackt. Im Chorraum finden sich biblische Szenen, die von dem handeln, was Mensch und Tier zum Leben brauchen: von Trauben und Brot, von Wasser und Wein, aber auch von der wahren Jüngerschaft und dem Volk Israel. Im linken Seitenschiff bezieht sich der Künstler auf das Wort Gottes und zeigt verschiedene Szenen, die in eindrucksvollen Bildern von seinem Zuspruch und Anspruch, von der frohen Botschaft, aber auch vom Weltgericht berichten. Rechts liegt der Schwerpunkt der Erzählung auf der Taufe, die entsprechend im mittleren Fenster verbildlicht ist; hinzu kommen weitere Szenen, in denen es um Wasser und Meer geht, aber auch um Erlösung und um die Verheißungen Gottes auf neues und ewiges Leben. qb

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