Familientreffen im Wald

Dudweiler · Auch das 61. Waldfest der „Paffekopper“ war bisher wieder ein Treffen vieler Stammgäste. Sie bevorzugen die ruhige Atmosphäre und die bekannte Gastlichkeit nahe dem Vereinshaus.

 Die neue Werbetafel zeigen (von links) Thomas Bohn und seine Vorstandskollegen Brigitte Fritsch, Sven Sträßer und Petra Jung. Foto: Thomas Seeber

Die neue Werbetafel zeigen (von links) Thomas Bohn und seine Vorstandskollegen Brigitte Fritsch, Sven Sträßer und Petra Jung. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

In Zeiten, in denen Veranstaltungen "Events" heißen und manches lieb gewordene Fest in der Versenkung verschwindet, ist es schön, wenn man sich auf Bewährtes verlassen kann. So ist es auch jedes Jahr mit dem "Paffekopper" Waldfest. Am vergangenen Wochenende fand im Rentrischer Wald zum 61. Mal die Freiluftsause statt.

Vier Tage lang kann die Kulturgemeinschaft Dudweiler-Pfaffenkopf 1955 (KG) zahlreiche Pfaffenkopfer, Dudweiler und viele Leute aus der Saarbrücker Fastnachts-Szene auf dem idyllischen Kleinod nahe dem Vereinshaus begrüßen.

"Ich bin, seit ich vor 38 Jahren aus Dudweiler weggezogen bin, jedes Jahr hier. Nur einmal war ich krank und musste pausieren. Hier treffe ich viele Leute von früher", blickte Astrid Kempf aus Nonnweiler am vorigen Freitagabend im Gespräch mit unserer Zeitung zurück. Für viele sei das Ganze fast wie ein schönes Klassentreffen, erklärte sie. Diesen Eindruck konnte man auch beim Blick in die Reihen gewinnen: Irgendwie wirkten alle vertraut und sichtlich zufrieden.

Stolz auf Tradition

"Das ist hier ein großes Familienfest. Wir sind stolz, die Tradition über so einen langen Zeitraum fortzuführen", meinte Sven Sträßer bei der Eröffnung zur SZ. Der KG-Vorsitzende und sein Team hatten zum Festauftakt eine andere Aufgabe vor sich: Eine neue Werbetafel, verschiedene Sponsoren zierend, wurde feierlich auf der Bühne enthüllt. Mit dieser Methode finanzierte sich etwa auch das Kinderprinzenpaar in der letzten Session, erklärte Sträßer. Noch ist auf der Tafel, die ihren endgültigen Platz wieder für sechs Jahre am Vereinsheim in der Rentrischer Straße haben wird, noch etwas Platz. Man müsse sich sputen, denn bis zur Sessionseröffnung sei es ja nicht mehr lange hin, ulkte Moderator Thomas Pohl kurze Zeit später.

"Der kritt das als alder Faaasebooze sischer hinn", hatte der Elferratspräsident gemeint, als er in seiner Rede Peter Lang ankündigte. Dem Ehrenpräsidenten der KG "Mir sin do" Burbach oblag nämlich der Fassanstich. Ansonsten setzte man hinsichtlich des Programms auf Bewährtes. Bis auf einen Punkt: Neu war ein Brezelstand wie "Anno Dazumal". Die Kaltnaggischer Hofsänger (Kaltnaggischer Gardisten Corps), die Gesangsgruppe "Die Riwerbrings" (Heimat- und Kulturverein Dudweiler-Nord), die Grubenwehrkameradschaft Jägersfreude sowie die Lerchensänger der KG umrahmten den Eröffnungsabend. Der Musikzug 1968 Dudweiler eröffnete am Samstagnachmittag das Programm. Für die Kinder kam es später im Rentrischer Wald zu einer ungewöhnlichen Begegnung. Sie konnten beim "Star Wars-Special" Chewie und Ewok, Darth Maul und Darth Vader treffen. Ein Stelldichein der KG-Tanzgruppen und weiterer befreundeter Vereine sowie Jonas Degen, Pianist der Großen KG Grüne Nelke, vervollständigten das Programm, ehe die Oldie-Rockband Firebirds auftrat. Die Saarbrücker Musiker hatten wie die KG selbst mit dem Fußballspiel Deutschland gegen Italien zu kämpfen.

"Es waren kaum Leute da", blickte Sven Sträßer bedauernd zurück. Die Band konnte nur vorher und in der Halbzeitpause sowie nach dem Match spielen. Nach dem Sieg von Jogi Löws Elf kamen einige Besucher wieder zurück. Ein Waldfest-Samstagabend bei der KG sieht normalerweise anders aus.

Musik und Gesang standen auch am dritten Tag im Vordergrund. Neben dem Männerchor Harmonie 1896 und dem Schalmeien- und Kulturverein Dudweiler traten auch die Chorgemeinschaft Fischbach-Herrensohr und der Chor der Brauerei Becker nebst Band auf, ehe die örtliche Cover-Band "Tequila Sunrise" das Abendprogramm gestaltete. Deutsche Volkslieder und Chansons gibt Heidesänger René Schneider am Montagnachmittag zu Gehör, ehe es am Abend so richtig spanisch im Wald wird. Das Gitarrenduo "Los Payos" ("Die Nicht-Zigeuner"), bestehend aus René el Payo und Rouven, sorgen beim Waldfest für mediterranes Feeling. Dazu passen auch die Sangria und die bunten Lichterketten.

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