„Es wird nichts umsonst abgebaut“

Dudweiler · Sobald Gefahr für Leib und Leben auf öffentlichen Spielplätzen besteht, sieht sich die Stadt Saarbrücken in der Verantwortung. Das machte eine Vertreterin vom Grünamt im Bezirksrat deutlich. Allerdings kam auch die Situation im Stadtteil Scheidt zur Sprache. Dort warten die Kinder schon lange auf einen Spielplatz.

Die Mitglieder des Bezirksrats Dudweiler haben in ihrer jüngsten Sitzung über die Spielplätze im Stadtteil debattiert. Es ging um die Prioritätenreihenfolge für das Investitionsprogramm für Baumaßnahmen im Grünbereich von 2017 bis 2021, das einstimmig beschlossen wurde. Zudem forderte die CDU mit einem Antrag Informationen zur Wiederherstellung und künftigen Bewirtschaftung des Spielplatzes in der Schwester-Marie-Straße. Hier hatte die Stadtverwaltung die Spielgeräte kurzfristig abgebaut, da Sicherheitsbedenken vorlagen. Allerdings war zumindest ein Spielgerät im Besitz der Interessengemeinschaft Dudweiler-Nord (SZ vom 13. April).

"Die Sicherheit geht absolut vor. Das Spielgerät war aber in Privateigentum und nicht der Stadt. Innerhalb eines Tages wurden hier Tatsachen geschaffen, ohne zu prüfen, wem es gehört", argumentierte CDU Fraktionsvorsitzender Ralf-Peter Fritz . "Manche Geräte waren nicht mehr reparierbar, die Substanz war schlecht", erklärte Maya Kohte vom Amt für Stadtgrün und Friedhöfe, und: "Es wird nichts umsonst abgebaut. Sobald ein Spielplatz öffentlich zugänglich ist, sind wir in der Verantwortung. Die Vorschriften sich hochgesteckt und klar." Zumindest bei der Schaukel soll es nun einen schnellen Wiederaufbau geben: "Die Schaukel wird binnen einer Woche aufgestellt." Die restlichen Spielgeräte stehen auf der Prioritätenliste auf Platz 1 für 2017. Damit gab sich Fritz jedoch nicht ganz zufrieden: "Die Kinder in Scheidt warten immer noch auf den Spielplatz. Demnach könnte der Wiederaufbau auch zwei bis drei Jahre dauern. Hier wurden ein bisschen zu schnell Tatsachen geschaffen." Seiner Ansicht nach sollte sich die Stadt bemühen, einen schnellen Kompromiss mit dem Verein zu finden: "Ich sehe 2016 noch nichts für Scheidt. Ich sehe 2017 noch nichts für den Spielplatz Schwester-Marie-Straße. Eine Sperrung hätte hier gereicht."

,,Ich sehe gute Chancen"



Etwas mehr Hoffnung hatte da allerdings Martin Kerz (SPD ): "Auf dem Pfaffenkopf waren die Spielgeräte plötzlich und schnell wieder da. Ich sehe auch in der Schwester-Marie-Straße gute Chancen." Gerd Kiefer (FDP ) fragte allerdings nach der Rechtsgrundlage, nach der die Stadt für private Spielplätze in der Verantwortung steht. Bezirksbürgermeister Reiner Schwarz erklärte jedoch, dass das Grundstück der Stadt gehört.

Nicht ganz so gute Chancen rechnet man sich für den Spielplatz in Scheidt aus. Mark Fey (SPD ) erkundigte sich hier nach dem geplanten Baubeginn. Allerdings verlaufen neben dem Grundstück Bahnlinie und Bach: "Wir müssen uns mit den Eigentümern absprechen. Ziel ist es möglichst bald, vielleicht dieses Jahr, zu beginnen. Es ist jedoch kein Versprechen", erklärte Kothe. Auch Schwarz bat hier um Geduld: "Verhandlungen mit der Bahn gestalten sich meist langwierig." Sollten jedoch die für 2016 eingeplanten Mittel für die Spielplätze nicht ausgegeben werden können, kommt die Prioritätenliste zum Zug.

Im laufenden Jahr stehen neben dem Scheidter Spielplatz mit einer Investition von 100 000 Euro, das Areal in der Schlachthofstraße (30 000 Euro), der Spielplatz in der Solferinostraße (zweiter Bauabschnitt) mit 20 000 Euro, der Platz am Anger (10 000 Euro) sowie der Kinderspielplatz im Stadtpark (10 000 Euro) auf dem Programm. Dann könnten, wenn auch vielleicht nicht in Scheidt, zumindest in der Schwester-Marie-Straße die Kinder recht schnell wieder ihr Spielgelände nutzen.

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