Es tut sich was im Stadtbezirk

Dudweiler · Auf dem Jahnsportplatz soll ein Seniorenzentrum entstehen. Und in Jägersfreude will ein Investor das Gelände des ehemaligen Sportplatzes erschließen, um dort sieben bis neun Wohnhäuser zu errichten.

 Unser Bild zeigte einen Teil des Jahnsportplatzes in Dudweiler. Hier wird es Veränderungen geben. Foto: Becker & Bredel

Unser Bild zeigte einen Teil des Jahnsportplatzes in Dudweiler. Hier wird es Veränderungen geben. Foto: Becker & Bredel

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Gleich mit zwei Aufstellungsbeschlüssen befasste sich der Dudweiler Bezirksrat in seiner jüngsten Sitzung, denn zwei Sportplätze im Stadtbezirk sollen einer neuen Aufgabe zugeführt werden.

Einmal soll ein Seniorenzentrum auf einer Teilfläche des Jahnsportplatzes entstehen. "Die Anlage ist als zweiflügliger Winkelbau entlang des Hofwegs und der Jahnstraße mit drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss konzipiert", heißt es hierzu in der Sitzungsunterlage. Die restliche Hälfte soll weiterhin vom Allgemeinen Turnverein Dudweiler von 1882 (ATVD) genutzt werden. Allerdings möchte der Verein sich hier neu aufstellen. Statt des großen Fußballplatzes sollen eine neue Sporthalle, drei Bouleplätze sowie ein Multifunktionsfeld für Volleyball und Tennis, eine Kugelstoßanlage, eine Rundlaufbahn, eine 50m-Laufbahn sowie eine Weitsprunganlage entstehen.

Der ehrenamtliche Bürgermeister Reiner Schwarz mahnte die Ratsmitglieder gleich zu Beginn: "Wir können dem Verein keine Vorschriften machen, was er mit seinem Grundstück macht. Es ist eine gute Sache, was geplant ist. Die restliche Sportanlage wird außerdem so ertüchtigt, dass sie auch wieder nutzbar ist." Gabriele Ungers (Die Linke ) gab zu bedenken, dass Dudweiler dadurch Freiflächen verliere, doch dieser Argumentation konnte Gerd Kiefer (FDP ) nicht folgen: "Der Platz ist weit von einem Grünplatz entfernt."

Kerstin Hornbostel vom Stadtplanungsamt erklärte das weitere Vorgehen. So sei der Aufstellungsbeschluss sozusagen der Startschuss, bevor das Bebauungsplanverfahren folgt, in dem weitere Details ausgearbeitet werden. Und sie erklärte, dass auch die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig involviert werden sollen. Im Hinblick auf das weitere Verfahren mahnte auch Kiefer zur Zurückhaltung: "Wir haben sicherlich noch genügend Einwirkungsmöglichkeiten. Jedoch sollten wir uns nicht zu sehr in die Angelegenheiten privater Vereine einmischen. Der Verein weiß, was er nötig hat." Letztendlich wurde der Aufstellungsbeschluss einstimmig angenommen.

Direkt im Anschluss folgte die Diskussion um den ehemaligen Sportplatz Maybachstraße in Jägersfreude . Hier möchte ein Investor (FingerHaus GmbH) das Gelände erschließen, um dort sieben bis neun Wohnhäuser zu errichten. "Vorgesehen ist eine maximal zweigeschossige Wohnbebauung mit höchstens zwei Wohneinheiten je Gebäude", steht hierzu in der Sitzungsunterlage. Peter Wünsch (Bündnis90/Die Grünen) schlug hierbei vor, im Rahmen des folgenden Bebauungsplans einen Bolzplatz mit einzubeziehen. "Für Jugendliche in Jägersfreude ist für sportliche Aktivitäten nichts verfügbar. Dabei ist Bolzplatz nur ein Oberbegriff, auch andere Sportarten sind möglich." Die Mittel aus dem Grundstücksverkauf könnten so sinnvoll reinvestiert werden. Dem widersprach allerdings Tony Bender, Leiter des Sport- und Bäderamtes Saarbrücken: "Die sportliche Nutzung wurde in Jägersfreude 2007 aufgegeben - als Gegenfinanzierung für den Sportplatz in Herrensohr." Und Karl-Heinz Oster (CDU ) gab zu bedenken, dass mögliche Auflagen aus dem Bezirksrat den Investor abschrecken könnten. Er schlug als Alternative einen Platz im Wiesental vor. Dieser ist Wünsch jedoch zu weit von einem Wohngebiet entfernt: "Der Platz ist zu abgelegen. Hier fehlt es an der sozialen Kontrolle."

Der Rat stimmte mehrheitlich dem Kompromiss zu, dass in einem Gespräch mit dem Investor die Möglichkeit eines Bolzplatzes geprüft werden soll. Lehnt dieser ab, sollen weitere Möglichkeiten betrachtet werden. Einzig die CDU stimmte mit sechs Stimmen gegen den Vorschlag.

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