Es fehlt nur noch der Investor

Herrensohr · Studenten der Hochschule für Technik und Wirtschaft präsentieren zurzeit ihre Modelle für eine neue Herrensohrer Ortsmitte. Saarbrückens Baudezernent Heiko Lukas lobte die Entwürfe ausdrücklich. Brauchbare Ideen seien hier entwickelt worden, stellte er fest.

 Auf unserem Bild (von links): Baudezernent Heiko Lukas, HTW-Student Michael Paulus und Karin Lackas vom Ortsinteressenverein mit den Modellen für die Ortsmitte von Herrensohr. Foto: Langenstein

Auf unserem Bild (von links): Baudezernent Heiko Lukas, HTW-Student Michael Paulus und Karin Lackas vom Ortsinteressenverein mit den Modellen für die Ortsmitte von Herrensohr. Foto: Langenstein

Foto: Langenstein

Die "L(i)ebenswerte Ortsmitte" in Kaltnaggisch bleibt im Gespräch. Die Pläne, die auf Initiative des Ortsinteressenvereins (OIV) Herrensohr von HTW-Studenten entwickelt wurden, sind jetzt in der Filiale der PSD-Bank in der Bahnhofstraße Saarbrücken vorgestellt worden.

Mit dem Umzug in die Bahnhofstraße entschloss sich die Bank, auch samstags zu öffnen, erklärte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Wunn. So soll die Filiale Plattform für Vereine und Organisationen sein. Die Bank interessiere sich für die Fragen: "Wie kriegt man gutes Wohnen hin? Wohin zieht es die Kunden?", so Wunn. Also lag es nah, auch dem Projekt des Ortsvereins hier eine Präsentationsfläche zu bieten: "Hier wurde schon einiges durchdacht, für die Umsetzung braucht es auch die Politik."

,,Ein wertvoller Impuls"

Und diese war zur Präsentation gut vertreten, denn neben Bezirks- sowie Stadträten war auch der Saarbrücker Baudezernent, Professor Heiko Lukas, da, um sich Pläne und Modelle anzusehen: "Von dem Projekt geht ein wertvoller Impuls aus. Frische Ideen wurden von den Studenten entwickelt, die man aufgreifen kann." Diese seien auch auf andere Stadtteile übertragbar. Lob gab es dabei auch für die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW): "Bei der angewandten Lehre werden reale Themen mit den Bürgern diskutiert und mutige Ideen entwickelt."

Ähnlich sah es die 1. Beigeordnete des Stadtbezirks Dudweiler, Gabriele Ungers: "Die Arbeiten der Studierenden sind toll gelungen, ihre Lösungen waren für mich vorher nicht vorstellbar. Ich bin begeistert von der Fantasie." Dabei habe es der OIV geschafft, auch die privaten Besitzer rund um den Platz an Karl- und Marktstraße einzubinden. Ungers betonte, dass es in Herrensohr an einem zentralen Platz für Feste, aber auch zum Verweilen für Kinder und ältere Menschen fehlt. "Ich wünsche Euch einen tollen Erfolg mit dem Projekt", sagte sie.

Ein Punkt, den auch Markus Ehses vom OIV hervorhob: "Vor 160 Jahren wurde Herrensohr gegründet, dabei wurde versäumt, einen zentralen Platz zu schaffen. Jetzt wollen wir uns bemühen, diesen neu zu gestalten." Das Projekt soll nun die Möglichkeiten aufzeigen, wie ein solches Zentrum aussehen kann und Investoren darauf aufmerksam machen. Denn auch der demografische Wandel macht vor Herrensohr nicht halt: "Die Läden kämpfen gegen die Discounter an den Ortsrändern." Ein zentraler Treffpunkt in der Ortsmitte könnte so eine Chance bieten, mehr Leben in die Mitte von Herrensohr zu ziehen, was zur wohnortnahen Versorgung der Menschen beitrage.

Der demografische Wandel zählte auch zum Aufgabenbereich der Studierenden, erklärte im Anschluss HTW-Professorin Eve Hartnack. "Die Aufgabe war, einen zentralen Platz für alle Bürger zu schaffen - mit dem Schwerpunkt Seniorenwohnen." Anhand der ausgestellten Modelle präsentierte sie dann die verschiedenen Lösungsansätze, die von ihren Studenten erarbeitet wurden. Jetzt fehlt es nur noch an einem Investor, der sich der Ortsmitte annehmen möchte.

Die Modelle sind noch bis 5. Oktober in der PSD-Bank zu sehen.

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