Erst wird geräumt, dann saniert

Dudweiler · 15 Obdachlose und 73 Flüchtlinge leben zurzeit in sanierungsreifen Wohnungen in der Albertstraße. Eigentlich sollten sie längst ausgezogen sein. Doch diese Pläne der Stadt lassen sich nicht verwirklichen.

 Die Häuser in der Albertstraße sollen nach und nach saniert werden. Archiv-Foto: Thomas Seeber

Die Häuser in der Albertstraße sollen nach und nach saniert werden. Archiv-Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Die Wohnanlage in der Albertstraße in Dudweiler sollte eigentlich bis zum Ende des Jahres 2015 geschlossen werden. Dies wurde zumindest in der Bezirksratssitzung vergangenen Juni bekannt gegeben (SZ vom 27. Juni). Doch schon kurze Zeit darauf zeichnete sich ab, dass der anhaltende Flüchtlingsstrom diese Pläne zunichte machen könnte.

Die Wohnungen , die Ende der 90er Jahre in Schlichtbauweise entstanden, wurden nur als Übergangslösung genutzt. Allerdings ist hier mittlerweile der Brandschutz veraltet, wie auf Nachfrage von Gabriele Ungers (Die Linke ) in der damaligen Sitzung bekannt wurde, was auch eine Folgenutzung erschwere.

Auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung erklärt nun Stadtpressesprecher Thomas Blug: "Die Einrichtung in der Albertstraße wird nicht geschlossen. Wir haben mit unserer Siedlungsgesellschaft vereinbart, dass die Häuser nach und nach saniert werden sollen. Dazu werden jeweils einzelne Gebäude geräumt und saniert, um dann wieder zur Verfügung zu stehen." Hierfür erarbeite die Siedlungsgesellschaft derzeit einen Räumungs- und Sanierungsplan, der im Anschluss mit der Stadt abgestimmt werden soll. "In der Einrichtung leben zurzeit verschiedene Gruppen von Menschen. Teile der Gebäude sind von der Siedlung im Rahmen eines privatrechtlichen Mietverhältnisses vermietet", erklärt Blug. 15 Menschen, die nach Ortspolizeirecht als Obdachlose gelten, seien momentan in den Gebäuden untergebracht sowie 73 Flüchtlinge.

Viele dieser Flüchtlinge haben sich derweil mit einem kleinen Fest bei ihren Helfern bedankt, wie das Netzwerk Ankommen meldet. "Die in der Albertstraße lebenden Eritreer wollten sich unbedingt bedanken für all die Unterstützung von Dudweiler Bürgern und haben zu Tisch gebeten. Knapp 20 ehrenamtliche Helfer, die sich in vielfacher Weise um die Neuankömmlinge kümmern, sind der Einladung gefolgt und staunten nicht schlecht beim Anblick des reichhaltigen Büffets", heißt es in einer Pressemitteilung und: "Die jungen Männer haben keine Mühe gescheut und allerlei Landesspezialitäten zubereitet. Man kann nur ahnen, wieviel Arbeit darin gesteckt hat, in ihrer spartanisch eingerichteten Küche alles so perfekt vorzubereiten." Hierfür hätten einige Flüchtlinge auch ihre Zimmer geräumt, um diese als Esszimmer für die Gäste herzurichten. Die jungen Männer seien froh darüber, in Dudweiler Zuflucht gefunden zu haben, melden die Helfer.

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