Eine Box mit vielen nützlichen Dingen

Dudweiler · Bildungsminister Ulrich Commerçon hat der Turmschule diese Woche einen Besuch abgestattet. Er kam nicht mit leeren Händen, sondern mit einer besonderen Kiste, die dem Erlernen der deutschen Sprache auf die Sprünge hilft.

 Minister Ulrich Commerçon und Kinder der Dudweiler Turmschule schauen sich den Inhalt der Sprachförderboxen gemeinsam an. Foto: Iris Maurer

Minister Ulrich Commerçon und Kinder der Dudweiler Turmschule schauen sich den Inhalt der Sprachförderboxen gemeinsam an. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Gerade einmal vier Wochen besucht Wadim die vierte Klasse der Turmschule in Dudweiler . Die 4.1 von Klassenlehrerin Mareike Maier-Vogelgesang, um genau zu sein. Einiges versteht der Junge, der aus Russland gekommen ist, schon. Manchmal werden seine Augen aber zu schmalen Schlitzen - dann geht es ihm zu schnell, oder er kennt die Worte nicht. Seine Klassenkameraden wissen dann Bescheid, besonders die, die auch Russisch können. Flugs übersetzen sie, und Wadim kann antworten. So auch am Donnerstag, als ein hoher Regierungsvertreter die 4.1 in der Turmschule besuchte. "Ja, ich bin wohl der Big-Boss", bestätigte Kultusminister Ulrich Commerçon die entsprechende Frage der Schüler und lachte. Er war gekommen, um der Schule eine Sprachförderbox zu übergeben. Vollgepackt mit Sachen, die Schülern wie Wadim, für den Deutsch eben eine Fremdsprache ist, das Deutsch-Lernen erleichtern sollen.

Sprachförderboxen für Deutsch als Zweitsprache (DaZ) wurden in Aussicht gestellt. Und jetzt ist soweit: Für 162 Grundschulen, 55 weiterführende Schulen und 20 berufliche Schulen, das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) und die Studienseminare werden die Sprachförderboxen für die Primar- (Grundschulbereich) und Sekundarstufe (Mittelstufe weiterführender Schulen) bereitgestellt. Das vorgesehene Budget hierfür beträgt rund 120 000 Euro.

"Je nach Schulform sind die Boxen unterschiedlich bestückt. Sie enthalten didaktische Materialien für Lehrkräfte, aber auch Praxis- und Fördermaterial für den Unterricht, darunter Lehrwerke, Arbeitsblätter, Handbücher für Lehrkräfte, Anleitungen zur Alphabetisierung, Wörterbücher, Bildkarten sowie audiovisuelle Materialien", erklärt Barbara Kiefer vom Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM), die die Boxen mit entwickelt hat. Begleitend zu den Sprachförderboxen hält das LPM ein umfangreiches Beratungs- und Fortbildungsangebot vor.

Die 17 Kinder in der Klasse interessiert selbstverständlich, was die neue Kiste gekostet hat. Also lädt Minister Commerçon zur Rechenstunde: "Wenn ihr die Zahlen mal addiert, kommt ihr auf?" Schrittweise erreichen Minister und Schüler im Dialog das Ergebnis: 237. "Schlagt da noch ein paar drauf, die wir für verschiedene Dinge brauchen und rechnen wir mal mit 300." "Macht 400 Euro pro Box", wissen die pfiffigen Viertklässler bald.

Also noch kurz in der geheimnisvollen Box stöbern, als Erstes weckt ein buntes Plakat das Interesse. Erdbeere, Ente und Frosch sind darauf abgebildet, darunter ihre Namen in verschiedenen Sprachen. Auch Russisch ist dabei - was insbesondere den Grundschüler Wadim freut.

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