Eindringlicher Appell wider das Vergessen

Dudweiler · "Kein Mensch kann etwas für seine Geburt", erklärte Henriette Kretz den Schülerinnen und Schülern der 9. Klassenstufe an der Gemeinschaftsschule in Dudweiler . Kretz wurde 1934 als Jüdin in Lemberg geboren und wurde wegen der Nürnberger Rassengesetze bereits als Kleinkind zum "Untermenschen" gemacht.

Jetzt berichtete sie als Zeitzeugin des NS-Regimes auf Einladung der VHS Dudweiler über ihre Erlebnisse.

Mit der Aktion Barbarossa - dem Angriff der deutschen Truppen auf Gebiete Russlands - änderte sich ihr Leben. Der Vater verlor bald seine Anstellung. Sie selbst durfte nicht mehr zur Schule. Und bald darauf musste die Familie ins jüdische Viertel umziehen. "Ich war das einzige Kind, das überlebt hat. Sechstausend Leichen wurden später im Wald gefunden. In einem Hügel liegt meine damalige Freundin Vera."

Doch auch Henriette Kretz wurde aufgespürt, von ihren Eltern getrennt und musste als Achtjährige ins Gefängnis. Sie wurde schließlich von Franziskanerinnen aufgenommen und überlebte so den Krieg und das erbarmungslose NS-Regime. Jetzt erzählt sie, um die Jugendlichen zu ermahnen: "Das ist meine Geschichte und die Geschichte vieler anderer Kinder."

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