Topspiel mit sechs Toren Ein Spektakel mit einem furiosen Finale

Herrensohr · Der TuS Herrensohr und die Spvgg. Quierschied trennen sich im Saarlandliga-Topspiel nach einer dramatischen Schlussphase mit 3:3.

 Augen zu und durch: Der Herrensohrer Max Wettmann (rechts) bekommt den Ball auf den Kopf, während sich Quierschieds Philipp Klein noch umschaut. Wettmann traf in der 88. Minute zum 3:3-Endstand.

Augen zu und durch: Der Herrensohrer Max Wettmann (rechts) bekommt den Ball auf den Kopf, während sich Quierschieds Philipp Klein noch umschaut. Wettmann traf in der 88. Minute zum 3:3-Endstand.

Foto: Andreas Schlichter

Es bleibt dabei: Der Fußball-Saarlandligist TuS Herrensohr ist in dieser Saison schwer zu besiegen. Die Spvgg. Quierschied war am vergangenen Sonntag im Topspiel beim Tabellenvierten aber dicht dran. In der 87. Minute ging der Tabellenzweite erstmals in Führung. Johannes Britz köpfte den Ball nach einem Freistoß von Janosch Scherer ins Tor – das 3:2 für Quierschied. Angesichts der Überzahl der Gäste für viele die Entscheidung. Auch für Pascal Bauer. „Ein überragender Kopfball. Da dachte ich eigentlich, wir sind durch“, sagte Quierschieds Trainer. Doch der TuS schlug vor etwa 250 Zuschauern zurück: Nach einem langen Pass traf Max Wettmann eine Minute nach dem 2:3 zum 3:3 (2:1)-Endstand. Die Herrensohrer, die erst eine Niederlage kassiert haben, hatten ab der 79. Minute nach der Gelb-Roten Karte für Michael Miessemer in Unterzahl gespielt.

„Beim letzten Gegentor haben wir leider gepennt. Anhand des Verlaufs ist das 3:3 sicher ärgerlich. Insgesamt geht es aber in Ordnung“, sagte Bauer. Er teilte die Meinung mit Bernd Eichmann. „Wir hätten gerne mal gegen Quierschied gewonnen. Am Ende ist es aber ein gerechtes Remis. Leider haben wir davon ein paar zu viel“, sagte der TuS-Trainer nach der achten Punkteteilung der Saison. Zur Moral, die seine Spieler zeigten, erklärte er: „Die Mannschaft zeichnet sich durch einen sehr großen Willen aus.“ Mit dem verhinderte sie Quierschieds Sprung an die Spitze, der nach der 0:4-Niederlage des SV Auersmacher am Freitag bei der FSG Bous greifbar war. Die Quierschieder sind nun mit 32 Zählern punktgleich mit Spitzenreiter Auersmacher. Der VfB Dillingen als Dritter und Herrensohr als Vierter liegen drei Punkte zurück. Am Sonntag um 15 Uhr spielt Herrensohr in Auersmacher. Quierschied erwartet um 14.30 Uhr den Tabellenzwölften SV Bübingen.

Der TuS Herrensohr erwischte im Spitzenspiel gegen die Spvgg. Quierschied den besseren Start. „Anfangs waren wir überlegen, kamen zu einigen Standards, bei denen wir ja durchaus gefährlich sind“, sagte Eichmann mit Blick auf das 1:0 von  Matthias Schneider. Der TuS-Verteidiger köpfte den Ball nach einem Freistoß von Marc Hümbert ins Tor (7. Minute). Saisontor Nummer fünf für den Neuzugang von der DJK Bildstock. „Das 0:1 war ärgerlich, weil wir extra auf Schneiders Stärken nach Standards hingewiesen haben“, sagte Quierschieds Verteidiger Florian Weber. Der 32-Jährige ist seit dieser Saison Bauers Co-Trainer. Er spielte vorletzte Saison noch für Herrensohr. Schon früh hatte Weber ansehen müssen, wie sein Kumpel Tim Greulach nach einem Eckball von Hümbert den Ball an den Innenpfosten köpfte.

Die Gäste kamen nur schleppend ins Spiel – aber durch einen Startelfdebütanten schnell zum 1:1. Daniel Schönfeld traf nach einem kurz ausgeführten Eckball sehenswert zum Ausgleich (15.). „Er hat sehr gut trainiert, ich hatte bei ihm ein gutes Gefühl“, sagte Bauer zur Maßnahme, den Neuzugang von der U 19 des 1. FC Saarbrücken statt des angeschlagenen Mexhid Kadrija zu bringen.

Quierschieds Zwischenhoch hielt nicht lange. Kurz vor der Pause legte der TuS Herrensohr erneut vor: Hümbert spielte einen klasse Pass auf Marvin Jung, der das 2:1 erzielte (45.). In Halbzeit  zwei intensivierten die Gäste ihren Offensivbemühungen – und belohnten sich nach vertanen Chancen von Patrick Nickels und Lukas Mittermüller durch Letzteren mit dem 2:2 (73.).  „Nach dem 3:2 ist es dann dumm gelaufen, aber wir sind auch zwei Mal stark nach einem  Rückstand zurückgekommen“, sagte Weber, der ergänzte: „Es ist immer was Besonderes, gegen den Ex-Verein zu spielen.“ Besonders war es laut Bauer auch für die Besucher: „Für neutrale Zuschauer war das ein überragendes Spiel.“

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