Ein ,,Augenschmaus“ im Advent

Bevor den Saarländer die Sprachlosigkeit ereilt, kommen aus seinem Mund noch genau zwei Worte: ,,Oh, leck!" Das ist noch heftiger als ,,Jetzt bin ich platt." Dieses ,,Oh leck!" rutschte mir raus, als ich in unsere Wohnstraße in Dudweiler einbog und eines Baumes ansichtig wurde.

Da stand er nun - gewissermaßen unter Strom - unübersehbar als vorweihnachtliche Dekoration für die Nachbarschaft. Der Nachwuchs hatte zwar erzählt, dass er seiner Oma behilflich war beim Schmücken des Baumes zwei Häuser weiter. Und dass das Ganze etwas wunderlich, ja gewöhnungsbedürftig ausschaut. Die Oma selbst hatte dann auch eher beiläufig erwähnt, dass sie im Laden nicht richtig hingeschaut und sie sich deshalb ein wenig vergriffen hat. Na, dachte ich, so schlimm kann's doch gar nicht sein. Aber es war nicht ganz ohne. Und ist es noch. Weil das Christkind ja noch eine ganze Weile braucht, bis es vor der Haustür steht. Und so lange steht da auch der Baum. Dann wollen wir schon mal hoffen, dass das Christkind kurz vorm Ziel nicht noch abdreht, weil es sich von soviel Glanz geblendet fühlt.

Nun, ich kam also um die Ecke, es war schon dunkel und der Baum - erstmals beleuchtet. Mit qietschbunten Birnchen - rot, blau, grün. Och, denke ich, stellen wir ein Karussell daneben, vielleicht auch noch einen Drehorgelspieler und schon ist der ,,Augenschmaus" perfekt.

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