Dudweiler Gärtnermeister gibt Tipps zum Umgang mit Pflanzen bei großer Hitze

Dudweiler · Bei Temperaturen von weit über 30 Grad hält man es nur im Schatten oder im kühlen Nass aus. Aber wie ist es eigentlich mit den Pflanzen? Wie viel Wasser benötigen sie, und wann sollte man sie gießen?

 Gärtnermeister Claus Birkenmeier nässt die Blumen im Gewächshaus in Dudweiler. Foto: Becker&Bredel

Gärtnermeister Claus Birkenmeier nässt die Blumen im Gewächshaus in Dudweiler. Foto: Becker&Bredel

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Die Fragen nach der richtigen Pflege von Pflanzen während der "Hundstage" hat uns Gärtnermeister Claus Birkenmeier aus Dudweiler beantwortet. Der 48-Jährige arbeitet in seiner eigenen Gärtnerei in Dudweiler und kennt sich mit unseren grünen Freunden besonders gut aus. "Für Balkonpflanzen gibt es einige Dinge zu beachten, damit sie nicht eingehen. Gießen sollte man die morgens, wenn es noch nicht ganz so heiß ist. Dabei sollte man unbedingt nur die Erde gießen, denn wenn Wasser auf die Blätter der Pflanzen kommt, dann verbrennen diese sehr schnell in der Sonne", erklärt er. Außerdem weist er auf die besondere Gefahr von dunklen Balkonkästen hin: "Durch die dunkle Farbe erhitzen sich die Kästen sehr schnell. Dabei erreicht das Wasser im Wasserspeicher teilweise eine Temperatur von 70 bis 80 Grad. Das bedeutet, die Wurzeln der Balkonpflanzen werden geschädigt. Wenn möglich sollte man die Kästen daher abhängen und in den Schatten stellen", rät der Experte im Gespräch mit der SZ.

Des Weiteren solle man die Pflanzen auf keinen Fall düngen, denn der Dünger enthalte Salz, das beim schnellen Verdunsten des Wassers übrigbleibt und die Gewächse noch mehr austrocknet. Die Gartenpflanzen sind laut seiner Aussage nicht ganz so empfindlich. "Ein- bis zweimal die Woche früh morgens gießen reicht in der Regel völlig aus. Wenn man sandigen Boden hat, kann man gerne alle zwei Tage gießen", sagt Birkenmeier. Auch hier gilt: nur die Erde gießen, nie die Blätter.

"Den Rasen sollte man nicht ganz kurz mähen, damit er nicht vertrocknet. Ideal sind sechs bis sieben Zentimeter." Weniger Regeln gibt es für die Zimmerpflanzen. Hier empfiehlt der Gärtner: "Ideal sind Ost- und Westfenster. Falls man einen Vorhang hat, dann sollte man die Pflanzen auf keinen Fall zwischen Vorhang und Fenster stellen, denn hier staut sich die meiste Hitze". Generell gilt: Feinblättrige Pflanzen vertrocknen schneller als dickblättrige. Die dicken Blätter können das Wasser nämlich besser speichern. "Bei allen Pflanzen, ob im Garten, auf dem Balkon oder im Haus, kann es sein, dass sie tagsüber die Köpfe etwas hängen lassen. Das ist aber gar nicht schlimm. Wenn die Temperaturen sinken, dann stellen sie sich wieder auf. Lediglich verbrannte, braune Blüten und Blätter sind kaputt und nicht mehr zu retten", schildert der Gärtnermeister.

Er selbst schützt sich bei der Arbeit stets mit Hut und langer Hose. Außerdem schmiert er sich mit Sonnenschutz ein: "Ich nutze immer einen sehr hohen Schutzfaktor und creme mich morgens und mittags noch einmal ein. Außerdem trinke ich über den Tag verteilt viereinhalb Liter Wasser ", so Birkenmeier, der sowohl draußen als auch im 36 Grad warmen Gewächshaus arbeitet.

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