Diese Retter halten sich gut über Wasser

Dudweiler · Die Schwierigkeiten nach der Schließung des Lehrschwimmbeckens der Albert-Schweitzer-Schule hat man hinter sich gelassen. Jetzt schauen die DLRG-Retter positiv in ihre Zukunft.

 Der Vorsitzende Hans Joachim Gottfreund (2. von rechts) mit einem Teil seiner Mannschaft, Kindern und Jugendlichen im Dudobad. Foto: Thomas Seeber

Der Vorsitzende Hans Joachim Gottfreund (2. von rechts) mit einem Teil seiner Mannschaft, Kindern und Jugendlichen im Dudobad. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Zum 60. Geburtstag am Samstag gibt es eine traurige Zahl. "In Deutschland sind im vergangenen Jahr 488 Menschen ertrunken. Gegenüber 2014 sind das sogar 24,5 Prozent mehr Opfer", so Harald Berrang. Dem stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Dudweiler ist es bei dieser Zahl sichtlich unwohl. Viele von ihnen hätten nicht oder nur sehr schlecht schwimmen können. Deshalb will die Dudweiler Ortsgruppe Kinder möglichst früh ans Schwimmen heranführen. Doch das wird immer schwieriger, denn die Kapazitäten in den Bädern werden geringer, weil immer mehr Einrichtungen geschlossen werden.

Zum Vereinsjubiläum fällt die Bilanz deshalb erst einmal durchwachsen aus: "Die Schließung des Lehrschwimmbeckens in der Albert-Schweitzer-Schule hat uns damals fast das Genick gebrochen. Die Anfängerschwimmausbildung fand vollständig in diesem Lehrschwimmbecken statt", resümiert der Dudweiler DLRG-Vorsitzende Hans Joachim Gottfreund zum Vereinsgeburtstag. Kritik übt er an der Bäderpolitik: "Wir hatten dadurch viele Mitglieder verloren, weil der ganze Seniorensport dort weggebrochen ist, und das Angebot der Anfänger-Schwimmkurse kam auch durcheinander. Mehrere Tausend Kinder machten ihr Seepferdchen dort." Mittlerweile findet die Ausbildung in deutlich reduzierter Form im Dudobad statt. Das sei allerdings wegen seiner Größe und der niedrigeren Wassertemperatur nicht so optimal wie ein Lehrschwimmbecken. Gottfreund gibt sich dennoch optimistisch: "Es läuft jetzt wieder einigermaßen rund." Mit rund 320 Mitgliedern, darunter viele Aktive, steht der Verein auf gesunden Füßen.

Die DLRG Dudweiler besteht seit 1956. Ursprünglich wurde sie mit dem Ziel gegründet, den Ertrinkungstod durch die frühzeitige Schwimmerziehung und Bewachung der in Dudweilers Umgebung liegenden Wasserflächen zu verhindern. Im Laufe der Zeit wurde das Angebot an die gesellschaftlichen Anforderungen angepasst. Bedingt durch den demografischen Wandel und die mittlerweile hohen Anforderungen an Kinder und Jugendliche in der Schule hat sich der Dudweiler Verein den Bereichen Prävention und außerschulische Jugendarbeit verschrieben. Deshalb werden für die jungen Vereinsmitglieder neben dem Schwimmen auch regelmäßig Freizeit-Fahrten und -Aktivitäten organisiert - wie zum Beispiel Radtouren, Klettern oder Töpfern.

Für jedes Alter

Gleichzeitig will die DLRG in Dudweiler für alle Altersgruppen attraktiv sein. Man ist sich sicher: Wegen des demografischen Wandels ist es besonders wichtig, auch Angebote für die Altersgruppe 50plus zu machen. Aqua-Jogging-Kurse und Wassergymnastik sind überdurchschnittlich beliebt. Die DLRG in Dudweiler geht noch einen Schritt weiter und bietet deshalb auch Kurse für unterschiedliche Altersgruppen an. Sie können als zusätzliches Training zum Schwimmen belegt werden, die einzige Voraussetzung ist die Mitgliedschaft im Verein.

Am Samstag, 2. Juli, wird nun also der 60. Vereinsgeburtstag gefeiert. Los geht es um 15 Uhr rund um das DLRG-Clubheim, St.-Ingberter-Straße 140. Und was wünscht sich Gottfreund zum DLRG-Geburtstag? "Dass wir das Dudobad, vielleicht mit ein paar Grad mehr, weiternutzen und somit die Schwimmausbildung und das Vereinsleben sichern können."

Weitere Informationen zum Verein gibt es im Internet.

dudweiler.dlrg.de

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