Na, dann prost! Die junge Rote ruft und die Dudweiler kommen

Dudweiler · Die Teilnehmer am mittlerweile 15. Primeurfest des Verkehrsvereins Dudweiler nutzen die Chance zu intensiven Gesprächen.

 Na, dann Prost (von links): Ralf Peter Fritz, Karin Schmücker, Martina Scheller, Reiner Schwarz, Dirk Nöther, Ute Freudenberger und Uwe Conradt

Na, dann Prost (von links): Ralf Peter Fritz, Karin Schmücker, Martina Scheller, Reiner Schwarz, Dirk Nöther, Ute Freudenberger und Uwe Conradt

Foto: Iris Maria Maurer

Der Geräuschpegel erhöht sich parallel zur zunehmenden Zahl der eintreffenden Gäste. Man kennt sich, man grüßt sich, man trifft sich zum Gespräch. Nur einer lässt sich von dem Klangteppich aus menschlichen Stimmen nicht aus der Ruhe bringen: Wolfgang Winkler. Der Sulzbacher Liedermacher ist am Donnerstagabend die „musikalische Untermalung“ des Primeurfestes im so gut wie voll besetzten Bürgerhaus Dudweiler. Der Chansonnier sieht seine Aufgabe jedoch nicht darin, mit der Lautstärke der Unterhaltungen zu konkurrieren, wie er sagt, bevor er mit seiner Gitarre die Bühne entert.

Denn allzu leicht könnten sich Musik und Gespräche gegenseitig hochschaukeln und der Veranstaltung die Stimmung nehmen. Heute Abend sei man aber zum gemeinsamen Feiern da. So nimmt er auf dem Stuhl Platz und beginnt, passend zum Thema, Chansons zu singen, die Lieder aus der Seele Frankreichs. Französisch angehaucht ist auch die Dekoration, die die Mitglieder des veranstaltenden Verkehrsvereins Dudweiler (VVD) ebenso hübsch wie dezent auf den Tischen drapiert haben. Die „drapeau tricolore“ prangt aus kleinen Schälchen, die Farben Blau, Weiß und Rot zieren als Vlies die Tischdecken. Und natürlich darf der Primeur nicht fehlen, schließlich ist die gesellschaftliche Zusammenkunft nach dem jungen Roten benannt.

VVD-Präsident Ralf-Peter Fritz begrüßt die Gäste zu dem Fest, erinnert an die nun 95-jährige Geschichte des Vereins und daran, dass man bereits das 15. Primeurfest feiere. Es sei eine gute Gelegenheit zum vorgezogenen Jahresabschluss, bevor die heiße Phase der Fastnachtszeit beginne. „Und eine gute Gelegenheit, um Gespräche zu führen“, wie er sagt. Besonderes Lob bringt er den Freunden vom Gewerbe- und Ortsinteressenvereins „Pro Dorf“ entgegen, mit denen man nun seit einiger Zeit sehr fruchtbar kooperiere.

Mit „Pro Dorf“ gemeinsam habe man die neue Imagekampagne gestartet. Große Banner sind im Stadtbezirk verteilt, die auf die Vorzüge von Dudweiler hinweisen – die Nähe zur Uni beispielsweise oder den sehr gut besuchten Markt, der zweimal die Woche stattfindet.

Abseits der offiziellen Begrüßung teilt er mit, dass die Kampagne demnächst ausgeweitet werde. Besucher von Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt können als besonderes Geschenk einen „symbolischen Schlüssel für Dudweiler“ bekommen, den man sich per Schlüsselhalter um den Hals binden kann. Zudem berichtet er, dass die angedachte Tafel den Raum im unteren Bereich der Dudo-Galerie doch nicht bekommt. „Die Vertragsverhandlungen sind gescheitert“, wie er es diplomatisch ausdrückt. Man sucht also weiter nach geeigneten Räumlichkeiten.

Bezirksbürgermeister Reiner Schwarz lobt die Arbeit des VVD und animiert die Dudweiler zum Mitmachen: „Man kann nur hoffen, wünschen und die Bürger bitten, sich an der Arbeit zu beteiligen.“ Das Schlimmste für Dudweiler wäre, wenn es den VVD nicht mehr geben würde. Uwe Conradt erkundigt sich: „Wie ist der Rote?“ und kurz denkt man, der Direktor der Landesmedienanstalt Saarland und Schirmherr des Primeurfestes hebt zu einer Spitze gegen OB Charlotte Britz an: Gegen sie tritt er ja bekanntlich bei der kommenden Oberbürgermeisterwahl an. Doch er meint nur den französischen Wein – und erinnert daran, dass es noch vor wenigen Jahrzehnten deutliche Abgrenzung zum Nachbarn gegeben habe. Heute sei man Teil der gegenseitigen Kultur und Dudweiler habe eine aktive Partnerschaft zu St. Avold. Er sei zuversichtlich, dass man auch im 100. Jahr des VVD-Bestehens noch zusammensitze: „Ich hoffe bei Primeur – ich hoffe, bei guter Laune.“

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