Waldfest der KG Paffekopf Der Regen macht’s den Machern schwer

Dudweiler · Von den Niederschlägen ließen sich die Veranstalter der KG Paffekopp und ihre Gäste die Stimmung nicht vermiesen.

 Beim Waldfest der KG Pfaffenkopf trotzte auch die Minigarde dem Wetter und tanzte für die Gäste.

Beim Waldfest der KG Pfaffenkopf trotzte auch die Minigarde dem Wetter und tanzte für die Gäste.

Foto: Iris Maria Maurer

Kein Zweifel: Die 62. Auflage des „Paffekopper“-Waldfestes geht als „durchwachsen“ in die Annalen ein. Für jemanden, der mit seinem Verein am Vortag alle Programmpunkte absagen musste und den zweibesten Umsatztag quasi komplett an den Regen verloren hat, macht Thomas Bohn jedoch einen erstaunlich gelassenen Eindruck. Es ist Sonntagmittag. Das Laub der Eichen und Buchen scheint leidlich abgetrocknet zu sein, unter ihnen lassen sich die Besucher Gefillde und Leberknödel schmecken. Alle Tische sind belegt.

24 Stunden zuvor hatte hier gähnende nasse Leere geherrscht. „Man kann alles planen, nur das Wetter nicht“, meint der Elferratspräsident schulterzuckend.

Mit der Eröffnung am vorigen Freitag sei man noch sehr zufrieden gewesen, „die war super besucht“. Honorige Gäste hatten der Kulturgemeinschaft Dudweiler-Pfaffenkopf mit ihrer Anwesenheit die Ehre gegeben – und dem Wildschwein am Spieß, das seine Runden zu Lebzeiten übrigens anderswo in der Region, aber nicht im Rentrischer Wald gedreht hat, so Bohn. Für ihn gehört Wildbrett einfach zu so einem Fest im Wald dazu. Vier Jahre dauerte es, bis er seine Vereinskollegen davon überzeugen konnte. Der Erfolg gibt ihm Recht. „Es blieb keine einzige Portion übrig“ – von 35 Kilogramm „wildem“ Fleisch.

Das Fest selbst ist ein Riesenkraftakt für die Karnevalisten. Eine Woche lang Aufbau, dann vier Tage Bewirtungsmarathon mit dem Einsatz von 50 bis 70 Personen pro Tag, verteilt auf mehrere Schichten. Ab Dienstag Abbau, der sich auch noch mal über zwei, drei Tage ziehen kann. Ohne die Senioren im Verein wäre das alles undenkbar.

Marianne und Günther Montag gehören zu diesen guten Seelen. Während der 82-Jährige für Dibbelabbes-Nachschub sorgt, schleppt sie mit ihren 81 Jahren agil und gut gelaunt Türme schmutzigen Geschirrs zum Spülmobil. Unterwegs hat sie für Bohn einen kleinen Scherz und ein Wangenküsschen übrig. Seit vielen Jahren wirken ihr Gatte und sie schon mit, erzählt Marianne Montag. Warum? „Weil es Spaß macht.“ Damit nicht genug, hat sie wieder ihren berühmten Frankfurter Kranz gebacken: „Da warten sie schon immer alle drauf.“

Der Musikzug Gersweiler erklimmt die Bühne, Marschmusik mit Schmackes hallt durch den Forst. „Wir kommen jedes Jahr her, wenn es die Zeit erlaubt“, verrät Herbert Pitz. Gerade eben habe man Pommes und Currywurst genossen. „Das Publikum hier ist immer gut“, sagt Schwiegertochter Alina. Sie mag das Ambiente, „es ist einfach nett und schön.“ Stephan Pitz honoriert das Engagement der Gastgeber: „Tolle Sache, dass das in der Größenordnung von einem ortsansässigen Verein so gut durchorgansiert ist“, betont der Augenoptiker, der als Dudweiler Bub mit dem Waldfest groß geworden ist.

Ebenfalls Pflichtprogramm ist das Waldfest für die Beckers. „Das gehört für uns einfach dazu im Sommer“, stellt Mama Veronika fest. Söhnchen Dean knabbert an seinem „Kleiner Fratz“-Lebkuchenherz. Auf Darth Vader wartet er diesmal vergeblich: „Letztes Jahr waren die Star-Wars-Helden im Rahmen der Sternenregen-Aktion da“, erklärt Stefan Becker. Davon schwärmt Dean heute noch.

Das Bühnenprogramm inklusive dem Auftritt der Party-Rockband Century Fox am Abend sei ok, aber letztlich nicht so wichtig. „Wir kommen her, um zu essen, zu trinken und zu sprochen“, lacht Veronika Becker. Und so soll es auch bleiben.

Für die KG um Vorsitzenden Sven Sträßer und Orga-Leiter Michael Jung und Werner Milde ist es letztlich Ehrensache, weiterzumachen: „Mit dem Kaltnaggischer Dorffest, dem Dudofest Dudweiler und dem Park- und Lichterfest der Harmonie sind es schon drei große Feste, die es aus irgendwelchen Gründen nicht mehr gibt“, erinnert Thomas Bohn. Umso wichtiger, dass die Institution Waldfest bleibt – Regen hin oder her.

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