Der Geist des Hauses bleibt erhalten

Dudweiler · Nach vielen Monaten und vielen Gesprächen ist der Umbau fast vollendet: Per Einsegnung ist jetzt die ehemalige Kirche St. Bonifatius in Dudweiler-Süd ihrer neuen Bestimmung übergeben worden. Nun dient sie mit ihren Räumen gleichzeitig als Kindertagesstätte und der Pfarrgemeinde als Begegnungsstätte.

"Es ist geschafft", freute sich Weihbischof Robert Brahm aus Trier, "ein guter Abschluss ist so wichtig wie ein guter Prozess". Er erinnerte an den Anfang, als lediglich die Vision vorhanden war, "das Kirchengebäude nicht dem Erdboden gleichzumachen". Nun sei es sehr ansprechend gelungen, die Kita und das Kirchenzentrum zu verbinden. Dabei bleibt der Geist des Hauses erhalten, die schönen alten Kirchenfenster schmücken das neue Gebäude .

Durch eine kluge Kalkulation seien keine Mehrkosten entstanden. Dank hierfür gelte dem St. Wendeler Architekturbüro Berwanger. Auch Land, Stadt und Regionalverband hätten sehr gut investiert. Dass die Eltern ihren Nachwuchs im katholischen Kindergarten anmelden, sei zudem ein großer Vertrauensbeweis. "Es geht nicht darum, zu missionieren", sagte er, "es geht um eine vertiefte Praxis religiöser Erziehung". "Es war gewiss nicht einfach, diese Herausforderung zu bewältigen", meinte Pfarrverwalter Pastor Peter Serf. Die Übertragung des Gotteshauses, in dem vor knapp drei Jahren die letzte Heilige Messe stattfand, in seine neue Nutzung habe hohe Summen erfordert. Etwa vier Millionen Euro waren in die Umgestaltung innerhalb des "wegweisenden Nutzungskonzeptes" geflossen. Es werde wohl noch eine Weile dauern, bis sich ein richtiges Heimatgefühl einstellt.

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo überreichte mit einigem Augenzwinkern einen knallgrünen Buggy für die Kleinen. Er erinnerte daran, dass die Welt und die gesamte Gesellschaft gerade "schwer in Bewegung" seien. Weder Politik noch Kirche hätten darauf immer die richtigen Antworten parat. Doch gemeinsam wolle man versuchen, etwas zu bewegen, der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken.

Dechant Benedikt Welter wies darauf hin, dass es nicht einfach nur eine weitere Kita-Einweihung sei. Vielmehr handele es sich bei dem Umbau "um ein Projekt, durch das die Zeichen der Zeit erkannt werden". Hier kämen Menschen physisch zusammen, was durchaus auch zu Reibungen führen könne. Letztendlich sei es ein Gebäude , in dem Kinder ohne konfessionelle Grenzen Kinder sein dürften. Ein gelungener Bau, der Wärme gebe, sei entstanden.

Für optische Wärme sorgt beispielsweise das unbehandelte, helle Holz im Innenraum. Für gute Lichtdurchflutung sorgen die großen Fenster und das teilweise Glasdach. Der Außenbereich hält ein großzügig angelegtes Spielgelände vor, in dem unter anderem eine Wasserlauf, eine Feuerstelle und eine Sitzecke für Abwechslung sorgen. Sechs große Gruppenräume, eine ebenso große Küche, verbesserte Raum-Akustik und ein überdachter Außentrakt sollen ebenfalls für eine Wohlfühl-Atmosphäre sorgen.

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