Scheidt. Als Bärbel Schneider mit 20 Jahren ihren Job als EDV-Fachfrau antrat, da taten ihr die 50-jährigen Kollegen leid, so nervlich und körperlich angeschlagen, wie sie wirkten. Sie entschied sich damals schon: Jenseits der 40 mache ich was ganz anderes. So kam es denn auch. Sie absolvierte eine fundierte Ausbildung als Heilpraktikerin (beim Saarbrücker Pionier H. W. Schmidt), machte sich 1998 in ihrem Haus in Saarbrücken-Scheidt selbstständig und zählt heute zu den überregional bekannten Vertreterinnen ihres Fachs. Die Patienten kommen sogar aus dem Schwarzwald."Man sagt mir ein besonderes Händchen für die weinende Seele nach, ich sehe vielleicht Zusammenhänge, die die Schulmedizin nicht erkennt", beschreibt Bärbel Schneider ihr Talent, das sie mit "einer recht großen Werkzeugkiste" anwendet - von Akupunktur bis Vitalfeldtherapie. Viele ihrer Patienten seien nicht chronisch krank, sondern aus der Balance, in schwierigen Lagen; sie möchten unter Anleitung gesund, kraftvoller und zufrieden werden und bleiben. Bärbel Schneider sagt, sie nehme pro Tag höchstens fünf Patienten an und verweise manche auch an Kollegen oder Schulmediziner. "Ich habe nicht das Bedürfnis zu expandieren. Stress hatte ich früher genug." Die 56-Jährige sieht sich ausdrücklich als Unternehmerin, als Eine-Person-Firma, denn diese Einordnung sei "wichtig für das Selbstwertgefühl und die Außenwirkung". Folglich ist ihr auch ein stilvoller Auftritt mit Broschüren und im Internet wichtig. Seit dem vorigen August ist Bärbel Schneider Vorsitzende des Vereins "UP - Unternehmerinnen-Potenzial im Saarland", dem fast 50 Frauen angehören. Außerdem engagiert sie sich im "Netzwerk Ganzheitlichkeit" und nutzt möglichst oft die Gelegenheit, Vorträge zu Gesundheitsthemen zu halten. Ihre Beschäftigung mit dem Thema Gewichtsreduzierung durch "Alpha-Swing" bringt in jüngster Zeit besonders viele neue Kontakte. Das schönste Kompliment ist für die Heilpraktikerin? "Wenn jemand sagt: Seit ich Sie kenne, fühle ich mich besser." wp