Das Rinnsal, das die Bürger nervt

Dudweiler · Auf ihrer Sommertour kam die Verwaltungschefin im Rathaus St. Johann diese Woche auch nach Dudweiler. Dort drehte sich einiges ums Thema Wasser. Ein nicht sprudelnder Brunnen stand da im Blickpunkt.

 OB Charlotte Britz (im roten Kleid) mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern in der Theodor-Storm-Straße. Foto: Becker & Bredel

OB Charlotte Britz (im roten Kleid) mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern in der Theodor-Storm-Straße. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Wasser war am Mittwochnachmittag gleich mehrfach Thema beim Stadtrundgang der Oberbürgermeisterin Charlotte Britz in Dudweiler . An einem bullig heißen Tag hätte sich ein Großteil der Rundgänger - unter ihnen Bezirksbürgermeister Reiner Schwarz, allerhand Kommunalpolitiker und Verwaltungsvertreter - gern im (derzeit geschlossenen) Dudobad erfrischt. Doch es ging ja darum, die Probleme des Stadtteils zu ergründen. Auch wenige Meter weiter am Sulzbach ist keine Abkühlung zu erwarten.

Im Bereich der Minigolfanlage treffen der noch begradigte und der schon wieder renaturierte Teil des Baches aufeinander. Bald gilt es, die Renaturierung fortzusetzen, Grünamtsleiterin Carmen Dams informiert dazu. Gespräche mit den Eigentümern der betroffenen Grundstücke seien am laufen, größere Schwierigkeiten erwarte sie nicht. Auch nicht mit dem Minigolfclub, der wohl einschneidende Baumaßnahmen zu erwarten hat. Denn der nahe Weiher sei undicht, ihn mit Trinkwasser zu speisen sei kostspielig. Also werde er zugeschüttet, das Gelände zwischen der Straße Im Kuhnenborn und der Sulzbachtalstraße neu gestaltet, um den dann renaturierten Sulzbach besser in Szene zu setzen. Die Minigolfanlage muss dazu verlegt werden. Dams: "Doch das wird nicht zum Nachteil des Vereins sein."

Am langen Brunnen oberhalb des Dudoplatzes, dem die Bürger schon bald nach Fertigstellung den Namen "Rinnsal" verpassten, ist die nächste Station des Rundgangs. Der heftig umstrittene ,,Brunnen " bietet keine Gelegeheit zur Abkühlung, denn er darf nicht sprudeln. Trinkwasser aus einem derzeit nicht genutzten Speicher der Stadtwerke müsse, so Dams, auf jeden Fall in den Sulzbach gepumpt werden, weil sonst Anwohnern in höher gelegenen Siedlungen die Keller vollliefen. Doch muss das Trinkwasser unterirdisch fließen, weil über den Brunnen ein Rechtsstreit mit dem Eigentümer des Anliegerhauses entbrannt sei. "Der Brunnen ist nicht dicht, das muss er aber auch nicht sein", so Dams. Er lasse nicht mehr Wasser entweichen, als bei einem normalen Regenereignis in den Boden sickere. Der Kläger aber verweise auf nasse Tiefgaragenwände, die vom Brunnen verursacht würden. Die Verwaltung meint hingegen, die betroffenen Wände seien nicht ausreichend oder fehlerhaft abgedichtet. Dams informierte, dass die städtischen Rechtsexperten geraten hätten, den Brunnen bis zur Klärung abzuschalten.

Weiter zum Bürgerpark, wo die Sitzbänke in die Jahre gekommen sind. Die Eichen-Lattung ist verwittert und muss saniert werden. Neue Abfalleimer gibt es bereits. Sogar krähensicher, da von oben abgedeckt. Doch die Oberbürgermeisterin erkennt schon Schwächen: "Zwei, drei große Plastikflaschen und schon ist das Ding voll." Im Bürgerhaus stehe ein Pächterwechsel an. Darüber informiert der zuständige Fachbereichsleiter des städtischen Eigenbetriebs fürs Gebäudemanagement (GMS), Claus Kürsteiner. Auch die Technik sei in die Jahre gekommen, weswegen viele mögliche Veranstalter das Bürgerhaus nicht nutzen wollten. Erneuerungen sollten jedoch nicht die Aktivitäten der verbleibenden Nutzer - allen voran die Karnevalsvereine - beeinträchtigen.

Bereits am Bürgerpark ist die Situation um den Netto-Markt in Dudweiler-Süd ein Thema. OB Britz: "Sie haben wenigstens zugesagt, den alten Markt zu erhalten, bis sie am neuen Standort sind."

Zum Schluss geht es noch in die Fußgängerzone, wo einige Rundgänger dem Beispiel der Oberbürgermeisterin folgen und erst einmal ein kaltes Eis genießen. Was hier zu tun ist: Der einem Flickenteppich gleichende Straßenbelag muss erneuert und die Einfahrt-Regelung überdacht werden. Auch die Leerstände sind ein Thema. Schwarz sagt: "Besonders fehlt und ein Vollsortimenter."

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