,,Christuskirche ist unverzichtbar“

Dudweiler · Sie kommt voran, die Sanierung der Christuskirche. Auch deshalb, weil sie vom Geld der Glücksspirale profitiert. Die Sicherung des Dachstuhls ist abgeschlossen, nun stehen andere Arbeiten im Vordergrund.

 Blick auf die Christuskirche. Archiv-Foto: Becker & Bredel

Blick auf die Christuskirche. Archiv-Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Die evangelische Christuskirche ist eines der ortsbildprägenden Gebäude im Saarbrücker Stadtbezirk. Weithin sichtbar thront sie förmlich über dem alten Stadtkern. Bald kann die Gemeinde den imposanten Sakralbau wieder fast uneingeschränkt nutzen. Denn kürzlich überbrachte Ulrich Bollert, der für das Saarland zuständige Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz , einen Fördervertrag über 31 000 Euro. Dieses Geld soll nun für den zweiten Bauabschnitt der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen verwendet werden. "Das Geld ist für diese schöne Kirche gut angelegt", erklärte Kurator Bollert. Und: "Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert in jedem Jahr Projekte mit 20 Millionen Euro." Das Geld kommt zum Teil von privaten Spendern, hauptsächlich aber aus Mitteln der Glücksspirale .

"Die wurde eigentlich zur Förderung der Olympischen Spiele 1972 und der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 gegründet", blickte Peter Jacoby von Saartoto zurück, "allein im Saarland konnten 2014 über 900 000 Euro bereitgestellt werden. Ohne dieses Finanzierungskonstrukt wäre die Schuldenbremse überhaupt nicht verkraftbar."

Zurück nach Dudweiler . 2009 musste die 1881/82 gebaute Christuskirche wegen erheblicher Baumängel geschlossen werden. Damals waren umfangreiche Schäden am Dach festgestellt worden. Balkenköpfe waren verrottet, das Gewölbe wies massive Risse auf. Seit dem vergangenen Jahr läuft nun eine umfangreiche Sanierung. Schon zu Beginn dieses Jahres hatte die Stiftung 25 000 Euro zur Verfügung gestellt. "Es war ja Gefahr im Verzug", erläuterte Professor Klaus-Dieter Köhler von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) den ersten Arbeitsabschnitt, "die Sanierung des Dachstuhls ist, was das Statische angeht, mittlerweile abgeschlossen. Alle Arbeiten waren mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt."

Im zweiten Abschnitt müssen nun einige Maurerarbeiten an der Kopfseite vollzogen, die Begehbarkeit gesichert und ein Geländer angebracht werden. Dies könne bei entsprechendem Wetter bis Weihnachten abgeschlossen sein.

Von den ehemals 900 Plätzen im Gotteshaus werden künftig aber nur 600 zur Verfügung stehen. Kein Problem für Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp, denn selbst "alle, die uns immer wieder ermahnt haben, die Kirche zu ertüchtigen, sind nicht jeden Sonntag im Gottesdienst." Die Gemeinde macht sich derweil Gedanken, wie sie den hellen, freundlichen Kirchenraum außerhalb der Gottesdienste nutzen kann. Die schwierige Akustik des Gotteshauses schränkt dabei die Möglichkeiten jedoch ein. Verschwendet sei das Geld zur Sanierung aber definitiv nicht. "Die Christuskirche ist ein Kennzeichen Dudweilers und darum unverzichtbar", betonte Professor Köhler, "gerade wegen des Wahrzeichencharakters steht auch die Landeshauptstadt Saarbrücken in der Pflicht - auch was die Nutzung und Vermarktung angeht."

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