Besinnliche Klänge unter Bäumen
Dudweiler · Deutlich mehr Teilnehmer als erwartet versammelten sich auf einer kleinen Lichtung im Dudweiler Wald und sangen gemeinsam Weihnachtslieder. Einigen war die Veranstaltung sogar zu kurz.
Sich kurz vor Weihnachten auf die Festtage einstimmen? Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp hatte die Idee und lud am vergangenen Sonntag zu einer Waldweihnacht ein - mit beeindruckender Resonanz. Wie gut ihre Idee tatsächlich ankam, überraschte die Pfarrerin selbst.
"Natürlich habe ich damit gerechnet, dass einige Gäste kommen werden", erklärte die Organisatorin lächelnd. "Aber dass es im Endeffekt so viele werden, das ist sogar für mich eine große Überraschung."
Und tatsächlich verwandelte sich am vergangenen Sonntag die kleine Lichtung am Ortsausgang von Dudweiler in einen Märchenschauplatz. Mit bunten Laternen, schimmernden Leuchten und ganz vielen Taschenlampen versammelten sich die Gäste aus der Umgebung vor der kleinen Waldbühne, um sich gemeinsam mit der Waldweihnacht auf das Christenfest einzustimmen.
Die Veranstaltung fand zum ersten Mal statt. Marie-Luise Jaske-Steinkamp: "An Weihnachten jubiliert die ganze Schöpfung und freut sich über die Geburt des Heilands. In dieser Zeit wird uns auch die Verantwortung für die Natur bewusst. Mit der Idee einer Waldweihnacht möchten wir das zelebrieren."
Doch wer jetzt an Predigten denkt, liegt ganz falsch. "Wir haben bewusst darauf verzichtet", fügte die Pfarrerin hinzu. "Im Zentrum der Veranstaltung stehen das Singen und Hören." Rund 110 Kopien mit alten Weihnachtsliedern hatte die Seelsorgerin für diesen Tag vorbereitet. Und selbst diese stattliche Anzahl reichte bei Weitem nicht aus. Auch gut, kamen doch die Gäste beim Blick auf die Blätter einander näher. "Jetzt muss ich wohl neben Lukas stehen bleiben", sagte Elke Weber schmunzelnd. Die Studentin war zu spät gekommen und nutzte die Chance, ihren Nachbarn besser kennenzulernen. "Ich bin kürzlich nach Dudweiler gezogen und kannte Lukas nur vom Sehen", sagte die junge Frau. "Heute haben wir das erste Mal miteinander gesprochen." Und zusammen gesungen. Für die Musik sorgte an diesem Nachmittag der Posaunenchor. "Unsere Veranstaltung dauert heute eine halbe Stunde", sagte die kreative Organisatorin. Elke war das fast schon etwas zu kurz. "Kaum angefangen, ist es schon vorbei", sagte die Studentin. "Ich hätte auch gerne etwas länger gesungen. Vor allem, wenn es richtig dunkel wird, ist die Stimmung besinnlich."
