Dauerhafte Schande Bauruinen gammeln weiter vor sich hin

Dudweiler · Drei Schandflecken erregen die Gemüter im Stadtbezirk. Der Stadt sind offenbar die Hände gebunden.

 Die Bauruine in der Dudweiler Bahnhofstraße 29

Die Bauruine in der Dudweiler Bahnhofstraße 29

Foto: BeckerBredel

An die Ruinen in Dudweiler wird man sich wohl gewöhnen müssen. An drei Stellen stehen seit Jahren abbruchreife Immobilien (wir berichteten mehrfach), doch es tut sich absolut nichts. Auch die Stadtverwaltung resigniert. Zwei Ruinen in der Bahnhofstraße und die in der Sulzbachtalstraße drohen zum Dauerärgernis zu werden. Aus diesem Grund haben wir rund zwei Jahre nach der letzten größeren Reportage über diese Missstände nochmals im Saarbrücker Rathaus nachgefragt. Das Ergebnis ist eindeutig: es gibt nichts Neues.

In der Bahnhofstraße 29 steht ein Einfamilienhaus seit Jahren leer, Ziegel fallen herab, die Scheiben wurden inzwischen eingeworfen. Die Nachbarn beklagen sich über den Schandfleck in ihrer Straße. Der Stadt ist das Übel bekannt, doch den Verwaltung sind die Hände gebunden. „Bei dem gibt es keine Veränderungen: Der bauliche Zustand und die vorhandenen Sicherungsmaßnahmen werden in regelmäßigen Abständen durch städtische Mitarbeiter kontrolliert.“, sagt Pressesprecher Thomas Blug abschließend. Der Hausbesitzer hat ein Netz über das kaputte Dach gespannt, die Gefahr herabfallender Teile ist damit erst einmal gebannt. Und nur bei Unfallgefahren kann die Stadt offensichtlich einschreiten. Ein Haus vergammeln zu lassen, scheint zulässig.

Das gilt auch für die Brandruine hinter der Bahnhofstraße 5. Seit Jahren ist das nach einem Feuer eingestürzte Gewerbeobjekt ein Trümmerhaufen. Der Brandschutt liegt in den Mauern, auch hier tut sich überhaupt nichts. Die Stadt: „Der bauliche Zustand und die vorhandenen Sicherungsmaßnahmen werden in regelmäßigen Abständen durch städtische Mitarbeiter kontrolliert.“ Nur dass es kaum Sicherungsmaßnahmen gibt, das Gelände ist frei zugänglich.

Konkretere Informationen hat die Stadtverwaltung zur Ruine in der Sulzbachtalstraße 36a. Blug: „Das Haus ist uns bereits seit 2013 bekannt. Wir haben dem Eigentümer mit Bescheid vom 11. April 2013 angeordnet, die baulichen Mängel zu beseitigen (zum damaligen Zeitpunkt konkret die nicht standsichere Dachkonstruktion sowie der freistehende Kamin). Dieser Anordnung ist der Eigentümer nachgekommen. Der Zutritt zur Ruine war aufgrund eines dichten Brombeerheckenbewuchses nicht möglich, sodass es nicht erforderlich war, dass die Bauaufsicht einschreitet. In regelmäßigen Abständen führen wir vor Ort Kontrollen durch. Im November 2016 haben wir bei einer der Kontrollen festgestellt, dass die Brombeerhecken zurückgeschnitten wurde, sodass der Zutritt zur Ruine möglich war. Da die Ruine an mehreren Stellen absturzgefährdete Bereiche aufwies, haben sie städtische Mitarbeiter mit einem Bauzaun abgesperrt. Eine Abrissverfügung kommt derzeit aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht in Betracht.“

 Das ist auch kein schöner Anblick.

Das ist auch kein schöner Anblick.

Foto: BeckerBredel

Auf dem unbebauten Nachbarbargrundstück, das nun eingezäunt wurde, werde ein Zweifamilienhaus entstehen. Die Genehmigung hierzu sei Ende 2017 erteilt worden. Der Bauherr habe den Bauzaun errichtet, da in den kommenden Wochen Erdaushubarbeiten beginnen sollten. Er baut den Neubau allerdings neben die Ruine, die erst einmal erhalten bleibt.

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