Anni Rebmann und ihr festliches Fenster
Dudweiler · Auf vielfältige Weise kann man sich aufs Christenfest einstimmen. Im Stadtbezirk Dudweiler ist dies möglich mit dem ,,Lebendigen Adventskalender“. Da werden gläubige Christen zu anderen nach Hause eingeladen.
Weihnachten als kommerzielles Familienfest? Dudweiler , Herrensohr und Jägersfreude wirken diesem Trend entgegen. Von der katholischen und der evangelischen Kirche initiiert, gestalten die Einwohner ihren eigenen ,,Lebendigen Adventskalender " und locken mit Glühwein , besinnlichen Gedichten und schillernden Adventsfenstern. Bunte Girlanden, glitzernde Nikolausmotive und raffiniert drapierte Zweige: Das Fenster im Erdgeschoss der Römerstraße 28 ähnelte am Sonntag einem festlichen Weihnachtsaltar und sorgte vor allem bei jungen Besuchern für große Augen. Ganz zur Freude von Anni Rebmann. "War auch viel Arbeit", sagte lächelnd die Gastgeberin in Herrensohr, "aber wenn man sich die fröhlichen Gesichter anschaut, dann hat es sich schon gelohnt."
Die Aktion ,,Lebendiger Adventskalender " läuft zum zweiten Mal. Anni Rebmann ist von Beginn an dabei. "Es geht darum, sich gemeinsam auf die Festtage einzustimmen", erklärt die engagierte Frau das Konzept, welches in Zusammenarbeit der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde entstanden ist. Anni Rebmann weiter: "Im Zentrum dieser Aktion steht natürlich, wie auch bei einem klassischen Adventskalender , das Fenster. Nur handelt es sich hierbei um richtige Fenster von privaten Haushalten."
Am vergangenen Wochenende übernahm Rebmann den zweiten von insgesamt 16 Terminen, die neben dem Stadtteil Herrensohr auch in Dudweiler und Jägersfreude stattfinden. Neben einer liebevoll gestalteten Beleuchtung überlegte sich die Gastgeberin ein kleines Programm. "Wir singen Weihnachtslieder, hören Weihnachtsgedichte und trinken Glühwein ", so Rebmann, "und für die Kleinen gibt es noch eine Überraschung: eine schöne Bescherung vom Nikolaus."
Die kleinen Tüten mit Mandarinen, Keksen und Schokolade, die der bärtige Weihnachstbote in seinem Sack dabei hat, stammen auch von Anni Rebmann, sowie übrigens auch das köstliche Gebäck und die Getränke. "Ich kaufte zwei Flaschen Kinderpunsch und sechs Flaschen Glühwein ", sagt die nette Dame. "Blöderweise habe ich gestern eine der Flaschen zerbrochen und verbrachte die halbe Nacht damit, den Boden zu schrubben." Danach kamen noch drei Stunden Dekorationszeit. "Zum Glück griffen mir meine Kinder und die Nachbarn unter die Arme und haben mitgeholfen. Sonst wäre ich bis heute nicht fertig geworden." Das Ergebnis aller Mühen ließ sich dafür aber auch wirklich sehen. "Das ist hier schon etwas Besonderes", meinte Valentina Trützschler.
Neben 30 weiteren Gästen kam die junge Frau mit ihrem Mann Markus und den gemeinsamen Kindern Ruth und Julius an das festlich gestaltete Fenster von Anni Rebmann. "Wir freuen uns sehr über diese persönliche Atmosphäre und die besinnliche, aber dennoch fröhliche Stimmung. Ich würde mich sehr freuen, wenn eine solche Veranstaltung auch im nächsten Jahr stattfinden würde."
