Ab Herbst denkt sie an Heiligabend

Dudweiler · Die Dudweiler Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp hat im Dezember einen besonders vollen Terminkalender. Und nach der erfüllenden Arbeit gibt's Kartoffelsalat mit Würstchen.

 Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp verbringt in der Weihnachtszeit noch mehr Stunden in der Kirche. Foto: Thomas Seeber

Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp verbringt in der Weihnachtszeit noch mehr Stunden in der Kirche. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Im Advent stellt sich bei vielen Menschen ganz langsam die besinnliche Zeit des Jahres ein. In großen Schritten geht es auf Heiligabend zu, und die Kirchen füllen sich.

Dann ist der Terminkalender von Marie-Luise Jaske-Steinkamp besonders voll. Trotzdem bleibt die Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Dudweiler /Herrensohr gelassen. Sie liebt ihren Beruf: "Meistens beginnt die Vorbereitung für die Weihnachtszeit schon im Oktober." Es gilt, Andachten, Gottesdienste, die Tage im Advent und Lesungen zu planen: "Damit hängen oft ganz viele andere Menschen zusammen, der Chor etwa. Und Leute für die Lesebeiträge." Eine gute Planung bedeutet für Jaske-Steinkamp deshalb Vorweihnachts-Stress: "Vor Weihnachten denke ich mir immer eine Rahmengeschichte zum Krippenspiel aus. Dann geht es an die Rollenverteilung: Welches Kind kann welche Rolle übernehmen? Wer spielt mit? Für manch ein Kind ist es ein Höhepunkt, dabei zu sein. So entsteht oft eine Bindung zur Kirche über die Jahre hinweg", sagt die Pfarrerin: Die Rollen beim Krippenspiel übernehmen oft Grundschulkinder, die sie unter anderem bei Besuchen im Krankenhaus begleiten. "Das Krippenspiel ist vor allem bei den Kindern sehr beliebt. Wir hatten dann auch schon 600 Besucher hier in der Kirche und keine Sitzplätze mehr", sagt die Pfarrerin erfreut.

Wichtig ist ihr vor allem der Kontakt zur Gemeinde. Da werden die Menschen nach dem Gottesdienst schon mal persönlich verabschiedet: "Schön ist vor allem, wenn man dann noch alle Namen zusammenbekommt und seine Wünsche noch mit auf den Weg geben kann." Doch am Heiligen Abend geht das Programm noch lange weiter.

Vor dem abendlichen Gottesdienst verwandeln fleißige Helfer mit 250 Kerzen das Innere der Heilig-Geist-Kirche in ein Lichtermeer: "Abends kommen viele, die den Tag besinnlich ausklingen lassen wollen. Nachmittags beim Familiengottesdienst ist dagegen mehr los".

Wenn Jaske-Steinkamp an Heiligabend ihren langen Arbeitstag hinter sich hat, beginnt das Fest zuhause. Mit großem Tannenbaum und Geschenken, "die dazugehören", einfach und gemütlich will sie mit ihrem Mann und den beiden Töchtern feiern. Auf einen Zwölf-Stunden-Schmorbraten verzichtet die Familie: "Bei uns gibt es Kartoffelsalat und Würstchen oder Käsefondue. Der Baum wird so bunt wie das Leben, geschmückt mit viel Gebasteltem. Es gibt Wachskerzen und Elektrolichter. Und am ersten Weihnachtstag genieße ich mal die Ruhe und lese ganz viel, am liebsten deutsche Krimis und Biografien."

Nun freut sich die Pfarrerin auf ein Herzensprojekt. In diesem Jahr, am vierten Advent , 20. Dezember, will Marie-Luise Jaske-Steinkamp es wahr machen und strahlt voller Vorfreude: "Dann laden wir um 16 Uhr zum ersten Mal zur Wald-Weihnacht in die Rentrischer Straße an den Parkplatz ein. Die Posaunen erklingen, es werden adventliche Texte gelesen, und die Kinder sollen ihre Laternen mitbringen. Alle sind herzlich willkommen."

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