3D-Modell zeigt, was Dauerregen anrichtet

Dudweiler · Gleich mehrere Starkregen haben allein in diesem Sommer zahlreichen Ortschaften im Saarland zugesetzt. Die Auswirkungen eines sogenannten 100-jährigen Niederschlags auf das Stadtgebiet untersuchte nun der Zentrale Kommunale Entsorgungsverband (ZKE) und stellte die Ergebnisse in der jüngsten Sitzung des Bezirksrats Dudweiler vor.

"Starkregen tritt meist im Sommer auf, oft mit keiner oder einer sehr kurzen Vorwarnzeit", erklärte Iris Conrath vom ZKE. Um herauszufinden, welchen Weg sich die Wassermassen suchen, wurden Bürger und Feuerwehr befragt sowie ein 3D-Modell der Landeshauptstadt einem 100-jährigen Niederschlag ausgesetzt. Wobei Conrath einschränkte, dass in der Realität meist nur einzelne Stadtteile betroffen sind. Durch den simulierten Niederschlag wurden Problemstellen wie tiefe Lagen und Unterführungen ausgemacht. Was allerdings in der hydraulischen Rechnung noch fehlt, ist die Kanalisation . Sie soll nun in einem zweiten Schritt eingearbeitet werden.

Ziel war es unter anderem, die Flutachsen zu erkennen. Anhand des Modells könne die Stadt unter anderem auch entscheiden, wo Grundstücke von einer Bebauung ausgenommen werden, um dem Wasser Überflutungsräume zu lassen, bei denen kein Schaden entsteht.

"Künftige Bebauungspläne können mit der Karte abgeglichen werden", sagte Conrath. Auch Straßenbauprojekte könnten durch das Modell eine Änderung erfahren, indem man in betroffenen Gebieten etwa eine Mittelrinne einplant, die dann die Wassermassen von den Häusern ablenkt.

Durch die Karte könnten nun gefährdete Gebiete erkannt und Lösungsansätze gefunden werden. Daneben könne sie eine Arbeitsgrundlage für die kommunale Zusammenarbeit bieten, da das Wasser natürlich nicht vor Stadtgrenzen hält. Im Internet wird die Karte jedoch vorerst nicht zur Verfügung stehen, aus Datenschutzgründen, wie Conrath erklärte. Dafür bietet der ZKE den Bürgerinnen und Bürgern jedoch individuelle Beratung, bei der die Berechnung des eigenen Grundstücks eingesehen werden kann, an. "Jeder bekommt die Daten zu seinem Grundstück", versprach die Fachfrau. Mit Broschüren und Flugblättern wolle man zudem die Bevölkerung aufklären.

Daneben wurde der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) den Bezirksräten von Wolfgang Schöndorf von Stadtplanungsamt vorgestellt. Etwa 100 Millionen Euro stünden der Landeshauptstadt für insgesamt 105 Maßnahmen bis 2030 bereit. Geplant ist etwa, das Bahnnetz zu einer S-Bahn auszubauen. Weitere Vorhaben: ein Express-Bus zwischen Dudweiler, der Uni und Scheidt sowie neue Fahrradwege und der barrierefreie Ausbau von Bushaltestellen (SZ vom 24. Oktober).

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