Ehrenamtliches Engagement im Stadtbezirk Dudweiler Dudweiler kämpft für ein besseres Image

Dudweiler · Der Verkehrsverein sowie der Gewerbe- und Ortsinteressenverein „Pro Dorf“ rücken enger zusammen und schmieden Pläne.

 Die große Halle der ehemaligen Eisengießerei Schulde soll als „Kulturgießerei“ groß rauskommen.

Die große Halle der ehemaligen Eisengießerei Schulde soll als „Kulturgießerei“ groß rauskommen.

Foto: Iris Maria Maurer

In Dudweiler tut sich was: Während der Ortsinteressenverein (OIV) Herrensohr zum Bürgerforum bat und der OIV Jägersfreude die 300-Jahr-Feier stemmt, arbeiten zwei Vereine im Hauptort Dudweiler noch enger zusammen: Es sind der Verkehrsverein (VVD) und der Gewerbe- und Ortsinteressenverein „Pro Dorf“.

Deren Mitglieder,  Vertreter des Bezirksrates, Bezirksbürgermeister Reiner Schwarz (SPD) und Bürger trafen sich zu einem Gedankenaustausch. Das Ergebnis: „Wir wollen Dudweiler ein besseres Image geben“, sagt Dirk Nöther, Mitglied bei „Pro Dorf“. Dazu gelte es, nicht immer nur die negativen Seiten des Stadtbezirks zu sehen. Man muss die positiven Aspekte hervorheben, wie Ralf-Peter Fritz, Präsident des VVD, hinzufügt. Denn eines sei klar: „Dudweiler hat Potenzial“. Als Beispiele zählen die engagierten Dudweiler zahlreiche inhabergeführte Fachgeschäfte im Stadtbezirk auf. Und viele richtig gute gastronomische Betriebe.

Ein Anziehungspunkt sei der Wochenmarkt, der dienstags und freitags die Ortsmitte belebe. Dabei werde ja nicht nur an den Ständen eingekauft. Der Markt diene auch der Geselligkeit.  „Die Leute halten ein Schwätzchen“, erklärt Ute Freudenberger von „Pro Dorf“.

Zudem habe Dudweiler viele Ärzte fast aller Fachrichtungen, ein Hallen- und ein Freibad und ein reges Vereinsleben mit sportlichen Angeboten in vielfältiger Weise für Jugendliche bis Senioren. So ist im Stadtbezirk zum Beispiel die einzige Parkinson-Selbsthilfegruppe des Saarlandes zu finden.

Natürlich gebe es Handlungsbedarf, sagen die Ehrenamtler. So möchten sie weitere kulturelle Angebote nach Dudweiler holen. „Das wäre wichtig“, erklärt Karin Schmücker, Schatzmeisterin im Verkehrsverein. Dass zum Beispiel hochklassig besetzte Konzerte funktionieren, zeigen die Erfolge wie das Viva-Voce-Konzert Anfang Juni oder Auftritte der Dudweiler Pianistin Anny Hwang. Für solche Angebote formierte sich vor kurzem ein neuer Kulturverein, der sich beim Festival „Fête de la musique“ am Sonntag, 24. Juni, in der Kulturgießerei Dudweiler, Wilhelmstraße 20 präsentiert.

Weiteren, sehr großen Handlungsbedarf sehen die Akteure in der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. „Man konzentriert sich ganz auf die Stadtmitte“, so die einhellige Meinung. So habe Saarbrücken bereits vor einigen Jahren versprochen, ein Sanierungskonzept vorzulegen – doch passiert sei nichts.

Im entsprechenden Zustand präsentierten sich deswegen auch Teile der Fußgängerzone. Hinzu kommen immer wieder auftretende Probleme mit der Poller-Anlage, die Autos fernhalten soll. Doch da sie regelmäßig defekt ist, fahren immer wieder Fahrzeuge durch die Fußgängerzone.

Im gleichen Zusammenhang fordern „Pro Dorf“ und der Verkehrsverein Dudweiler den Aufbau eines Leerstandsmanagements für Dudweiler. Oder eine zentrale Anlaufstelle, die als erster Ansprechpartner für Neuansiedlungen dienen solle. Denn die Akteure vor Ort könnten sich dafür kaum die Zeit nehmen, da man ja selbst berufstätig oder gar selbstständig sei. Und entsprechende Anfragen würden oftmals am Vormittag gestellt.

Die Lage ist also ernst, aber nicht hoffnungslos. So möchten sich die Akteure nun erst einmal daran machen, ihren Stadtbezirk besser zu präsentieren. Dazu sind im ersten Schritt ein Banner und eine Broschüre geplant. Die Banner sollen prominent platziert werden und die genannten Vorteile aufzählen. Die Broschüre soll die Neuauflage einer bereits existierenden Schrift werden und beispielsweise an neue Bürger verteilt werden.

Darin könnte sich ein Stadtplan mit Hinweisen auf touristische Höhepunkte wie den nahegelegenen Wildpark oder die Wanderstrecke um den Brennenden Berg oder den Netzbachweiher befinden. Denn gerade mit der Nähe zur Universität, zum Flughafen und zur Saarbrücker Innenstadt sei klar: „In Dudweiler wohnen kann auch cool sein.“

Der Stammtisch von „Pro Dorf“ beginnt in der Regel jeden ersten Dienstag im Monat um 19 Uhr. Der nächste ist am 10. Juli in der Eisengießerei Schulde. Interessierte können einfach dazustoßen.

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