Saarbrücker Messegelände Reibungsloser Start der Corona-Teststation

Saarbrücken · Auf dem Saarbrücker Messegelände werden seit Mittwoch Corona-Tests durchgeführt. Die sogenannte Drive-In-Station für Autofahrer wird von der Bundeswehr organisiert. Voraussetzung für einen Test bleibt eine Überweisung vom Hausarzt.

 Seit Mittwoch, 25. März, werden auf dem Saarbrücker Messegelände Bürger in ihrem Auto auf Coronaviren getestet. Der Rachenabstrich wird danach in ein Labor nach St. Ingbert gebracht.

Seit Mittwoch, 25. März, werden auf dem Saarbrücker Messegelände Bürger in ihrem Auto auf Coronaviren getestet. Der Rachenabstrich wird danach in ein Labor nach St. Ingbert gebracht.

Foto: BeckerBredel

Pünktlich um 10 Uhr öffnete die Bundeswehr am Mittwoch das Rollgitter. An der Zufahrt zur sogenannten Drive-In-Station auf dem Messegelände in Saarbrücken  stauten sich 50 Autos. Die Insassen hatten alle eine Überweisung für einen Corona-Test. Die Autos wurden von Soldaten in Fahrspuren eingewiesen, um den Platz vor der Testhalle optimal zu nutzen und einen Rückstau bis in den öffentlichen Verkehrsraum oder gar zur Autobahn zu vermeiden.

Da jeder Rachenabstrich und die Hygienemaßnahmen ein wenig Zeit brauchen, mussten die Autofahrer etwas Geduld mitbringen. Es kam zu Wartezeiten. Doch überrannt wurde die Teststation nicht. Die Bundeswehr trug dazu bei, dass es sehr geordnet ablief. Oberstleutnant Thomas Dillschneider als Sprecher des Landeskommandos freute sich, dass die Bundeswehr den Saarländern diese Hilfe anbieten könne.

Dr. Berhard Leyking war als Arzt eingesetzt. Er testet seit Beginn der Corona-Epidemie Infizierte oder Menschen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie infiziert sind. Er machte zunächst Hausbesuche. Nun arbeitet Dr. Leyking in der Messehalle, wo er jedem Patienten mit einem langen Wattestäbchen etwas Schleim aus dem Rachen abstreicht. Eine Assistentin verpackt die Probe und achtet darauf, dass sie eindeutig dem Patienten zugeordnet werden kann. Röhrchen für Röhrchen verschwindet in Plastiktüten, die nach dem Test in ein Labor nach St. Ingbert gebracht werden.

Unterdessen füllt sich die Messehalle mit Abgasen. Mitarbeiter der Stadt Saarbrücken sorgen für eine Lüftung. Alle sind bemüht, den Testablauf bestmöglich zu gewährleisten. Die Patienten sind geduldig und freundlich. Die erste Dame, die Dr. Leyking untersucht, zittert vor Aufregung. Der Arzt beruhigt sie. Leyking kritisert, dass Hausarztpraxen weiterhin mit Anfragen nach Tests überhäuft und Patienten mit Symptomen gegen jede Empfehlung persönlich die Praxen aufsuchen würden. Er bitte dringend darum, zunächst die Praxen telefonisch zu kontaktieren. Diese würden sonst schlimmstenfalls blockiert.

Schlimm sei außerdem, dass es keine Schutzausrüstung in ausreichender Menge gebe und die Bundesregierung Lieferzusagen nicht eingehalten habe, erklärt Dr. Leyking. Die Praxen seien teilweise dazu übergegangen, Notrufe im Internet zu veröffentlichen und Handwerksbetriebe zu bitten, überzählige Schutzmaterialen den Praxen zur Verfügung zu stellen. Es sei sogar etwas abgegeben worden. Aber es sei schlimm, dass man so etwas tun müsse.

Die Teststation auf dem Messegelände ist täglich – auch am Wochenende – von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

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