Sehenswertes im KuBa Diesen Herbstsalon sollten viele sehen

Saarbrücken · Das Atelierhaus KuBa schenkt sich und allen Kunstfreunden zum zehnten Geburtstag eine ausgesprochen gelungene Ausstellung.

 Gruppenbild mit Künstlern: KuBa-Gründerin Michaela Kilper-Beer (Mitte), umgeben von den Menschen, die mit dem und für das KuBa leben.

Gruppenbild mit Künstlern: KuBa-Gründerin Michaela Kilper-Beer (Mitte), umgeben von den Menschen, die mit dem und für das KuBa leben.

Foto: Iris Maria Maurer

(nba) Volles Haus war am Freitag im KuBa, Kulturzentrum am Eurobahnhof. Nahezu alles, was Rang und Namen hat in der Saarländischen Kunstszene war da, um den zehnten Geburtstag des KuBa mitzufeiern. Und sich die Ausstellung Herbstsalon anzusehen. Am Freitagvormittag beim SZ-Besuch herrschten entsprechend reges Treiben, gespannte Vorfreude und auch ein kleines bisschen Nervosität. Michaela Kilper-Beer, Geschäftsführerin des KuBa, sowie ehrenamtliche Helfer, Praktikanten und die Künstler selbst räumten noch um, trugen letzte Kunstwerke umher und bauten Tische auf, während die ersten Schaulustigen sich bereits den Herbstsalon anschauten.

Und diese Ausstellung ist, um es gleich vorwegzunehmen, absolut sehenswert. Denn dort präsentieren nicht nur die 20 Künstler, die im KuBa selbst ihre Ateliers haben, ihre aktuellen Kunstwerke, sondern es werden auch Arbeiten von Gästen gezeigt sowie von den Künstlern, die in den letzten zehn Jahren eine Einzelausstellung im Kuba hatten.

„So kann man ganz viele verschiedene künstlerische Positionen hier in der Kantine sowie im ersten und zweiten Obergeschoss des Atelierhauses sehen“, erklärt Andreas Bayer, ehrenamtlicher Kurator der Ausstellung. So sei der Herbstsalon in diesem Jahr auch ein Fazit der Ausstellungen der letzten zehn Jahre.

Im Herbst 2007 fand die erste Ausstellung im KuBa statt, seit 2008 trägt die Jahresausstellung der Künstler, die im Haus ihr Atelier haben, den Namen Herbstsalon. Dass es gelungen ist, professionellen Künstlern, die im Saarland, aber auch weit darüber hinaus einen Namen in der Kunstszene haben, hier ein Atelier und eine kleine Heimat zu bieten, macht die Verantwortlichen des KuBa ein wenig stolz.

Zum Jubiläum geben die Künstler daher auch eine Edition heraus. In einem kleinen, liebevoll und etwas altmodisch eingerichteten Raum neben der Kantine werden kleine Originale und Kleinstauflagen von Drucken gezeigt, die man für wenig Geld erwerben kann, und die ganz viel Lust auf Kunst machen.

Der Herbstsalon selbst ist in diesem Jahr genau geplant, aufgebaut und mit viel Sachverstand und Überlegung komponiert. Denn das Besondere an der Ausstellung ist, dass nicht nur die aktuellen Werke der Künstler und Gäste genau aufeinander abgestimmt sind, sie werden mit Gemälden, Fotografien und Drucken von älteren und teilweise bereits verstorbenen Künstlern aus dem Saarland kombiniert.

Diese Gegenüberstellungen ergeben neue historische Einblicke, aber auch ganz unerwartete Harmonien. „Diese Werke stammen aus Privatbesitz oder aus der Kunstsammlung des Saarlandes, auf die ich zurückgreifen durfte“, erklärt Kurator Andreas Bayer. So findet sich beispielsweise neben blattfüllenden Blumenmotiven von Leslie Huppert, die nur aus den unterschiedlichsten Tuschestrichen, -linien und -punkten bestehen, eine subjektive Schwarz-Weiß-Fotografie von Hanne Garthe aus dem Jahr 1955.

In einem anderen aus massiven Stellwänden gebauten Kabinett sind es zwei verknotete, schwarze  Gummibänder von Sigrún Ólafsdóttir, die mit über 50 Jahre alten Schwarz-Weiß-Fotografien von Kilian Breier und Monika Boch kombiniert werden.

Ergänzt wird dieses Kabinett von den außergewöhnlichen schwarz-weißen Architekturfotografien von Esther Hagenmaier. Als Kontrast finden sich dann gegenüber die kunterbunte Installation von Tanja Holzer-Scheer aus kleinen Püppchen, buntem Papier und Folie, die Gemälde mit ungegenständlichen, farbintensiven Formenspielen von Armin Rohr oder die rotfarbigen Blumengemälde von Julia Baur.

 Der Herbstsalon zeigt Arbeiten der KuBa-Künstler, kombiniert mit den Werken von Gästen. Links ein Gemälde von Andrea Neumann. 

Der Herbstsalon zeigt Arbeiten der KuBa-Künstler, kombiniert mit den Werken von Gästen. Links ein Gemälde von Andrea Neumann. 

Foto: Iris Maria Maurer
 Die Ausstellung bietet einen spannenden Blick auf die aktuelle Kunst im Land. Links zwei Bilder von Armin Rohr, rechts eine Arbeit von Tanja Holzer-Scheer.

Die Ausstellung bietet einen spannenden Blick auf die aktuelle Kunst im Land. Links zwei Bilder von Armin Rohr, rechts eine Arbeit von Tanja Holzer-Scheer.

Foto: Iris Maria Maurer
 In einem separaten Raum präsentieren die KuBa-Künstler eine Edition zum Jubiläum, die Kunst zu erschwinglichen Preisen anbietet.

In einem separaten Raum präsentieren die KuBa-Künstler eine Edition zum Jubiläum, die Kunst zu erschwinglichen Preisen anbietet.

Foto: Iris Maria Maurer

In einer anderen Ecke wird eine ausdrucksstarke Mischtechnik von Annegret Leiner einem figurativen, dynamischen Gemälde von Juliane Hümpfner gegenübergestellt, aufgelockert mittels schnellen Architektur-Tuschezeichnungen von Stefan Ochs und kombiniert mit fast monochromen Gemälden des verstorbenen Helmut Butzbach. All das wirkt spannend, überraschend und trotzdem harmonisch.

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