Tierheimserie „Wer will mich?“ Diese Hunde verdienen ein neues Glück

Regionalverband · Sie wurden ausgesetzt oder weggegeben und brauchen ein Zuhause. Heute geht’s um Schützlinge von Tiere in Not Saar.

 Gregora ist in der Obhut der Familie Schmeer aufgeblüht. Die Tierschützer wären froh, wenn der Hirtenhund in ein ruhiges Zuhause käme.

Gregora ist in der Obhut der Familie Schmeer aufgeblüht. Die Tierschützer wären froh, wenn der Hirtenhund in ein ruhiges Zuhause käme.

Foto: Tiere in Not

Gregoras Schicksal lässt keinen Tierschützer kalt. Sie kam in Kroatien auf die Welt und musste ihr Dasein ohne richtiges Zuhause fristen. Da gab’s kein liebes Wort, kein Streicheln, kein warmes Körbchen. Wer so unbeachtet und ungeliebt aufwächst, bekommt auch keine liebevolle Erziehung, die im Leben weiterhilft.

Das erste bisschen Glück hatte Gregora, als aufmerksame Touristen sie in einem Wald sahen. Ihnen gelang es schließlich, den ungarischen Hirtenhund einzufangen. Gregora kam unterernährt in ein Tierheim. Der Arzt dort stellte noch Schlimmeres fest. Jemand hatte Gregora vergiftet. Doch ihr Überlebenswille siegte.

Nach ein paar Monaten holten Mitglieder von Tiere in Not die freundliche Hündin ins Saarland. Mit dem Einleben tat sich Gregora wegen ihrer traurigen Jugend schwer. „Dass sie ängstlich und unsicher auf Menschen reagiert,  wussten wir“, sagt Ulli Büch vom Verein Tiere in Not Saar. „Am Anfang lief sie nur im Kreis, als sei sie noch angekettet.“ Doch die Erfahrung und die Tierliebe von Familie Schmeer, wo Gregora jetzt lebt, ließen die Hundedame Vertrauen fassen. „Mit den Artgenossen dort hat sie keine Probleme, und gegenüber der Pflegefamilie ist sie schon viel lockerer, ja fordert sogar ihre Streicheleinheiten“, sagt Ulli Büch. Auch bei den Spaziergängen klappt es immer besser. Nur bei fremden Menschen kommt die Unsicherheit sehr zum Vorschein, und sie zieht sich zurück. Wer Gregora in ihre schönen braunen Augen schaut, der fragt sich, warum sie so viel Schlechtes erleben musste. Wie gern würde sie auf Menschen zugehen, aber ihre Angst ist größer. Angst, wieder enttäuscht zu werden, Angst, wieder Schlechtes zu erleiden. Für Büch steht fest: „Gregora sucht einfach eine Familie die sich mit ihr befasst, die Ruhe ausstrahlt, Zeit und Geduld hat. Es gibt mit Sicherheit solche tollen Leute, die Gregora gern die schönen Seiten des Lebens zeigen können.“

 Kenny lebt noch im Nordsaarland. Aber seine Familie kann ihn nicht mehr behalten.

Kenny lebt noch im Nordsaarland. Aber seine Familie kann ihn nicht mehr behalten.

Foto: Tins

Kenny braucht nach einer Krankheit seines Herrchens ein neues Heim

Kommen wir zu Hütehund-Mix Kenny. Er kam als Welpe zu einer Familie. Es sollte für ein Leben lang sein, aber wie so oft schlug das Schicksal zu. Kennys Besitzer ist so krank geworden, dass die Familie den Hund nicht mehr behalten kann. Vier Jahre war Kenny bei ihr glücklich. Ulli Büch: „Er soll es auch wieder werden, deshalb suchen wir für ihn Leute, die ihm etwas Zeit widmen können. Kenny hat ein gutes Gemüt, sollte aber noch gefordert werden.“ Büch bittet, eines zu beachten: „Da Kenny mit Kindern eine sehr schlechte Erfahrung gemacht hat, die ihn mit Steinen bewarfen, sollten keine Kleinkinder im Haus sein.“ Kenny habe es einfach verdient, wieder glücklich zu sein und sollte auf jeden Fall zu Menschen, die etwas mit ihm unternehmen und bei denen er im Mittelpunkt steht.

 Ivana hat sich in der langen Zeit bei ihren Betreuern gut entwickelt. Ideal wäre eine Familie, in der es bereits einen Hund gibt. Ivana ist kastriert, gechipt und geimpft. Und die Hündin ist gesund.

Ivana hat sich in der langen Zeit bei ihren Betreuern gut entwickelt. Ideal wäre eine Familie, in der es bereits einen Hund gibt. Ivana ist kastriert, gechipt und geimpft. Und die Hündin ist gesund.

Foto: Tins

Ivana wünscht sich ein neues Heim mit Artgenossen zum Spielen

Der zutrauliche Schäferhundmix Ivana lebt schon länger bei der Tierschützer-Familie Lehnhof. „Sie hat sich super entwickelt“, sagt Ulli Büch. „Die freundliche Hündin ist am Anfang etwas zurückhaltend, was sich aber schnell legt.“ Ivana kennt einige Grundkommandos und ist auch sonst sehr gelehrig. Autofahren und größere Kinder machen ihr keine Probleme; an der Leine geht sie super. Da sie bei den tierlieben Betreuern im Rudel läuft und sich so toll mit allen Hunden versteht, wäre ein Artgenosse in der neuen Familie schon ein Traum für die Hündin. Fazit der Lehnhofs: „Man kann einfach nur Positives von ihr berichten. Ivana hat eine Schulterhöhe von circa 60 Zentimetern und war recht dünn,  als sie zu uns kam. Aber sie hat schon zugenommen. Zu ihrem Glück fehlen nur die richtigen Leute.“ Und das gilt ja letztlich für alle drei Kandidaten in dieser Folge von „Wer will mich?“.

Weitere Informationen über Ivana gibt Familie Lehnhof, Tel. (0 68 34) 6 13 14 oder (01 52) 34 04 56 22. Mehr über Gregora bei Familie Schmeer Telefon (0 68 98) 4 93 60 86. Der Kontakt zu Kennys Familie ist möglich unter Telefon (0 68 21) 95 37 44 (Molter).

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