Freibadsaison in Saarbrücken Vorm Badespaß liegen ein paar Hindernisse

Saarbrücken · Ob Online-Ticket oder Jahreskarte: Der Schutz vor Corona-Infektionen stellt Bäderbetrieb und Kunden vor Herausforderungen.

 Wer sich in diesem Sommer in Saarbrückens Freibädern erfrischen möchte, muss einiges beachten. Aber wenigstens sind sie offen, was keineswegs selbstverständlich ist.

Wer sich in diesem Sommer in Saarbrückens Freibädern erfrischen möchte, muss einiges beachten. Aber wenigstens sind sie offen, was keineswegs selbstverständlich ist.

Foto: dpa/Silas Stein

Die Wiedereröffnung der Saarbrücker Freibäder wirft Fragen auf. SZ-Leser berichteten, wo es hakt. Antworten gab es von der Stadtwerke Saarbrücken Bäder GmbH. Ein Leser bekam sein Ticket aufs Mobiltelefon geschickt. Er glaubte, er sei durch das Online-Verfahren lediglich registriert und müsse sich wegen des Einscannens an der Badkasse melden. Allerdings sei in Fechingen wohl offensichtlich die Technik nicht vorhanden. Die Mitarbeiterin habe lediglich einen Blick auf das Handy geworfen und das Datum kontrolliert. Lässt sich so bei einer Corona-Infektion nachvollziehen, wer letztlich genau an dem Tag im Bad war?

Die Stadtwerke antworten, die Registrierung des Gastes geschehe immer beim Kauf des Tickets im Online-Shop. Dann sei durchaus nachvollziehbar, wer wann ein Ticket gekauft hat. Die Nachvollziehbarkeit der Infektionsketten sei der ausgewiesene Grund für den Online-Shop. Weiter heißt es: „Wir haben an allen Kassen in den Bädern seit mehreren Jahren Scanner in Betrieb. Den Kassiererinnen ist daher der Umgang mit dem Scanner vertraut. Vielleicht war der Scanner verschmutzt oder die Batterie leer. Es hat später wieder funktioniert.“

Weitere Sorge des SZ-Lesers: Theoretisch wäre es möglich, ein Ticket vom Handy weiterzuverschicken und so Menschen den Zugang zum Bad zu ermöglichen, die nicht registriert sind. Was sagen die Stadtwerke dazu? „Wenn es nicht abgescannt wird, ja! Aber im Normalfall wird es abgescannt. Die Kassiererin hat sich richtigerweise die Nummer aufgeschrieben, weil das Gerät in diesem Fall nicht funktioniert hat und so die Karte nachprüfbar bleibt.“

Nächster Fall: Beim Kauf einer Jahreskarte musste ein Badegast im Vorjahr seinen Namen und seine Anschrift angeben. Mit der Karte hat er dann das Drehkreuz am Eingang geöffnet und war dadurch direkt registriert. „Wieso ist das nicht mehr möglich, und aus welchem Grund gibt es keine Jahreskarten?“

Darauf die Stadtwerke: „Ja, beim Kauf einer Jahreskarte gab der Gast seine Kontaktdaten an, die im Kassensystem hinterlegt sind. Der Gast konnte dann während der Öffnungszeiten durch das Drehkreuz rein- und rausgehen, wann er wollte.“ Er konnte also morgens mal eine Runde schwimmen und abends wiederkommen.

Das System registriere dann zwar, dass da jemand mit Jahreskarte reinging, aber es sei nicht sofort zu sehen, wer sich dahinter verbirgt. Dazu müsste man jede einzelne erfasste Jahreskarte prüfen und dem jeweiligen Besitzer zuordnen.

Nun dürfe lediglich eine begrenzte Zahl von Gästen in einer bestimmten Zeitspanne rein. Das lasse sich nur mit der Online-Registrierung kontrollieren, die für jede Bade-Zeit eine begrenzte Anzahl an Karten zulässt. Das Prinzip: „Sind die verkauft, geht nichts mehr.“ Der Jahreskartenbesitzer sei aber nicht im Registrierungssystem erfasst, sondern nur im Kassensystem.

Die Sache mit der Online-Registrierung je Badbesuch bringt einen anderen Gast ins Grübeln. Wenn er das Bad weiter so intensiv nutze und jedes Mal ein Einzelticket für 4,20 Euro kaufen müsse, gehe das recht schnell ins Geld, sagt er. Er will wissen, was denn die Jahreskarten für die Saarbrücker Bäder kosten.

Die Stadtwerke antworten, die Jahreskarte für 200 Euro sei subventioniert. „Wir haben zurzeit allen Jahreskartenbesitzern eine sehr kulante Regelung angeboten. Die Karte wird für den gesamten Zeitraum verlängert, in dem sie nicht in unseren Bädern genutzt werden konnte. Wer das nicht möchte, kann sie sich auch anteilig auszahlen lassen.“

Ein anderer Gast berichtet, dass es aktuell nicht möglich sei, die Wertsachen in einem Schließfach an der Kasse zu hinterlegen. Der Besucher müsse die Wertsachen mitnehmen, an seinem Platz deponieren und beim Schwimmen immer im Auge behalten. Das dürfte bei größerem Betrieb sehr schwer fallen, und Dieben sei so Tür und Tor geöffnet. „Wieso gibt es dafür keine Lösung?“, fragt der Kunde.

Die Stadtwerke antworten, das Ordnungsamt habe ihnen wegen der Hygiene- und Abstandsregeln davon abgeraten, die Fächer zur Verfügung zu stellen. Der Bäderbetrieb entschied sich für einen Kompromiss und stellt nun einzelne Wertfächer bereit, die weit genug voneinander entfernt sind.

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