Serie Naturdenkmäler in der Region In St. Arnual wartet ein Stück Erdgeschichte

Saarbrücken · Von den Felsenwegen bieten sich den Wanderern faszinierende Ausblicke. Stadt bereitet Wiedereröffnung  fürs Frühjahr vor.

 Die Felsenwege in St.Arnual gehören zu Saarbrückens Naturdenkmälern.  Der Allgemeinheit sind sie in ein paar Wochen wieder  zugänglich.

Die Felsenwege in St.Arnual gehören zu Saarbrückens Naturdenkmälern.  Der Allgemeinheit sind sie in ein paar Wochen wieder  zugänglich.

Foto: BeckerBredel

Die Felsenwege in St. Arnual sind den touristisch bedeutendsten Wanderzielen der Region zuzurechnen und gehören seit 2020 nicht mehr dem Stift St. Arnual, sondern der Stadt Saarbrücken. Die imposanten Felsformationen zu erkunden, ist ein Spaß für Groß und Klein. Kleine Wasserfälle, Strukturen im Sandstein, lange Felsgalerien und in kalten Wintern die berühmten Eiszapfen hinterlassen bei Wanderern bleibenden Eindruck.

Doch die Wege sind seit Jahren meist gesperrt. Wegen umstürzender Bäume und schlechter Bodenbeschaffenheit befürchteten die Verantwortlichen im Stift St. Arnual und dann auch die Stadt Unfälle. So wie 2015. Damals stürzte ein Spaziergänger rund 50 Meter ab. Spezialisten der Feuerwehr retteten ihn.

„Wir arbeiten momentan daran, die oberen und mittleren Felsenwege und damit die Rundweg-Schleife bis März wiederzueröffnen“, sagt Christian Bersin, der Leiter des Amtes für Klima- und Umweltschutz der Stadt, bei einem Ortstermin. Forstarbeiter zersägen Bäume, die über den Weg gefallen sind, erneuern Handläufe an den Treppen und sorgen für sichere Wege. Die Arbeiten sind in vollem Gange. Die Strecke selbst ist extrem rutschig, aufgeweicht vom Tauwetter und dem Regen der letzten Tage. Bersin sagt, auf das Erfordernis fester Wanderschuhe werde am Eingang zum Rundweg hingewiesen, die Rutschgefahr allein sei kein Grund für eine Sperrung. Wanderer müsse man nicht vor rutschigen Wegen schützen. Viel problematischer seien Hang- und Erdrutsche. „2020 war unser Katastrophenjahr an den Felsenwegen. Nach langer Trockenheit folgten starke Niederschläge. Es kam zu ausgedehnten Hangrutschen und zur Zerstörung von Teilen des unteren Felsenweges und am Aufgang vom Parkplatz der Großblittersdorfer Straße. Dazu fielen Bäume um. Wir werden dem Stadtrat empfehlen, auch den Aufgang und den unteren Felsenweg zu ertüchtigen.“

Das erfordere eine enge Abstimmung mit dem Landesamt für Umweltschutz und müsse alles in Handarbeit gemacht werden, da die Felsenwege für Baumaschinen nicht erreichbar seien.

Bersin sagt, das Ziel der Stadt sei eine komplette Wiederherstellung der Felsenwege bis auf den Pfad, der vom Parkplatz in der Großblittersdorfer Straße nach rechts am Fuße der Felsen abzweige. Der sei hoch riskant und müsse aufgegeben werden. Selbst die Forstleute würden diesen Weg nicht mehr nutzen. Dort drohten Felsstürze.

An den oberen Felsenwegen habe man geologische Gutachten erstellt. Nach den jetzt abgegangenen Hangrutschen gebe es keinerlei Hinweise auf weitere Risiken dieser Art. Insofern sei auch nicht damit zu rechnen, dass nach einer Ertüchtigung gleich wieder Unheil droht.

Die vielen umgestürzten Bäume im Gebiet der Felsenwege seien der Tatsache geschuldet, dass der Hang quasi Urwald sei. „Was fällt, das liegt“, sagt Bersin. Der große Anteil an Totholz begünstige den Artenreichtum am Sonnenberg. Die vielen umgestürzten Bäume seien aber kein Hinweis, dass man dort als Wanderer Gefahr laufe, erschlagen zu werden. Das Naturdenkmal „Felsenwege“ sei ab März über die Straße Zum Stiftswald oder vom Sonnenberg aus zu erreichen.

Die Felsformationen sind mit Infotafeln versehen, die genau erklären, wie die Buntsandsteinformationen aus Wüsten im Erdmittelalter entstanden sind, was die Strukturen im Gestein bedeuten und wo man die violetten Schichten findet, die für Geologen das Interessanteste an den Felsenwegen sind.

Die Stadt hofft nun, dass es keine Rückschläge geben wird, um im Frühjahr die Felsenwege wieder regulär zu öffnen.

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