Kolumne So kann’s gehen Die Rolltreppe des Grauens

Haben Sie sich jemals Gedanken gemacht, wie gefährlich der Besuch eines Einkaufszentrums ist? Dann lege ich Ihnen ans Herz, dass Sie dies schleunigst tun. Ich habe mich bislang ebenso wenig die Bohne darum geschert. Das sollte sich rächen. Hier lauern ungeahnte Gefahren.

Kolumne So kann’s gehen: Die Rolltreppe des Grauens
Foto: SZ/Robby Lorenz

Probieren Sie Folgendes aus: Wechseln Sie die Abteilung von einer Etage zur nächsten. Einfach mal so. Sehen Sie es als Experiment an. Steigen Sie nicht in den Lift, sprinten Sie nicht über die Stufen. Nutzen Sie die Rolltreppe. Na, kribbelt’s vor Grauen in der Magengrube? Recht so. Denn oben angelangt, wagt der Kunde vor Ihnen einen letzten Schritt, um die Rollrampe zu verlassen. Doch statt zügig weiterzuschreiten, bleibt er unverdrossen stehen. Verschnauft. Und schaut sich in aller Seelenruhe um. Hinter ihm bahnt sich das Drama an. Hilflos trippelt eine Frau mit Kleinkind rückwärts und latscht mir auf die Zehen. Von hinten treten mir Nachfolgende in die Fersen. Alle Hilferufe verhallen. Mittlerweile stehen auf der oberen Rollsprosse fünf Menschen zusammengepfercht. Unaufhörlich befördert die Treppe weitere Massen nach oben. Ich mittendrin, umringt von klebrigen Leibern.

Endlich zieht der Ruhende weiter. Das Menschenknäuel entheddert sich. Hastig springe ich zur Seite. Da steht der nächste hinter mir und schaut sich unbekümmert um...

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